Trump beim König: Fünf unbequeme Themen reisen mit
Autor: Anna Ringle, Patricia Bartos, Jan Mies und Christoph Meyer, dpa
, Dienstag, 16. Sept. 2025
Der Staatsbesuch von Donald Trump im Vereinigten Königreich wirft seinen Schatten voraus. In London und Windsor formiert sich bereits eine Protestbewegung. Doch es lauert noch mehr Unliebsames.
US-Präsident Donald Trump hinterlässt bei seinem mehrtägigen Staatsbesuch in Großbritannien ein aufgerütteltes Land. Der tödliche Schuss auf den rechtskonservativen Aktivisten und Trump-Anhänger Charlie Kirk offenbart erneut die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft.
Es sollen schöne Bilder werden: Trump ist ein Fan des Königshauses und dessen pompösen Zeremoniells. Bei seinem Staatsbesuch im Vereinigten Königreich holen den US-Präsidenten aber auch viele außenpolitische Themen ein. Und eines ist unklar: Ob Königin Camilla dabei sein wird - denn sie hat eine Entzündung der Nasennebenhöhlen und musste am Dienstag ihre Teilnahme an einer Trauerfeier absagen.
Proteste
«Stop Trump» - der Name der Organisatoren der zu erwartenden großen Proteste in London und Windsor sagt eigentlich alles zum Zweck der Demonstrationen. Am Mittwoch werden Tausende Menschen zu einer Demonstration in London gegen den Staatsbesuch von US-Präsident Trump aktiviert. Die britische Regierung von Premierminister Keir Starmer müsse Rückgrat zeigen und sich Trump entgegenstellen, teilte die Organisation mit. «Steht ein für das Vereinigte Königreich. Steht ein für die Demokratie.»
Trump sollte am Dienstagabend zu seinem Staatsbesuch eintreffen. Am frühen Abend soll es bereits in Windsor Proteste geben, wo der US-Präsident am Mittwoch von König Charles III. empfangen wird. Trump wird nicht in London sein. «Warum? Weil er weiß, dass wir gegen ihn protestieren. Stattdessen wird er sich verstecken und ganz allein eine traurige kleine Kutschfahrt in Windsor machen», teilte die «Stop Trump Coalition» mit.
Bei Trumps erstem Staatsbesuch 2019 hatten sich in London massive Proteste gegen den US-Präsidenten formiert. Damals war Trump von Queen Elizabeth II. empfangen worden. Am Wochenende war London Schauplatz einer Massendemonstration der rechten Szene - 100.000 bis 150.000 Menschen demonstrierten gegen die Regierung.
Epstein-Affäre
Trump hat in den vergangenen Wochen viel dafür getan, um die Affäre um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein möglichst von sich fernzuhalten - doch das Thema haftet ihm an wie ein Kaugummi in den Haaren. Der in höchsten Kreisen gut vernetzte US-Multimillionär Epstein betrieb einen Missbrauchsring, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen.
Epstein starb 2019 in Untersuchungshaft in New York. Nach offiziellen Angaben nahm er sich selbst das Leben. Doch das wird von Verschwörungstheoretikern angezweifelt. Auch Trump kannte Epstein, er bestreitet aber vehement, etwas mit der Affäre zu tun gehabt zu haben. Der Druck auf den Präsidenten, auch aus dem eigenen Lager, alle Akten zu dem Fall öffentlich zu machen, ist groß. Der Republikaner unterstellt den Demokraten eine Kampagne.