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Sudanesische Armee verzeichnet Erfolg


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, Donnerstag, 05. Februar 2009

Die sudanesische Armee hat nach mehrwöchigen Kämpfen die strategisch wichtige Stadt Muhahjiriya in der Krisenprovinz Darfur eingenommen. Nach UN-Angaben sind im Darfur-Konflikt bis jetzt etwa 300.000 Menschen ums Leben gekommen.
Ein kleines Mädchen versteckt sich  im Flüchtlingslager in der Stadt Nyala in Darfur im Sudan hinter Planen. Archivfoto: Peter Steffen/dpa


Wie ein Armeesprecher am Donnerstag sagte, fliehen die Rebellen der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichgeit (JEM) aus der Stadt. Bei Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen waren in den vergangenen drei Wochen etwa 30 Menschen getötet worden. Tausende flohen vor der Gewalt.

Ein Rebellensprecher sagte, seine Truppen hätten sich aus der Stadt zurückgezogen, um der Zivilbevölkerung weitere Angriffe durch die Regierungstruppen zu ersparen, wie der britische Rundfunksender BBC berichtete.
Haftbefehl wegen Völkermords

Die Regierung in Khartum wirft den Darfur-Rebellen vor, gegenwärtig aufzurüsten und im Fall eines internationalen Haftbefehls gegen Präsident Omar al-Baschir eine neue Offensive starten zu wollen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag prüft derzeit, ob Al-Baschir wegen Völkermords in Darfur angeklagt werden soll. Es wäre das erste Mal, dass das Gericht einen Haftbefehl gegen einen amtierenden Präsidenten erlässt.
300.000 Menschen getötet

Nach UN-Angaben sind in dem seit fast sechs Jahren andauerndem Darfur-Konflikt etwa 300.000 Menschen ums Leben gekommen. Millionen der überwiegend schwarzafrikanischen Bevölkerung der Krisenprovinz leben noch immer in Flüchtlingslagern und können wegen der andauernden Gewalt nicht in ihre Dörfer zurückkehren. Der Konflikt hatte mit Auseinandersetzungen zwischen Schwarzafrikanern und der arabischstämmigen Regierungsverwaltung begonnen. dpa