Stärkstes Seebeben seit 2011: Angst vor massiven Tsunamis in Japan, Russland und den USA
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Tokio, Mittwoch, 30. Juli 2025
Vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat es ein heftiges Seebeben gegeben. Nun ist in den Pazifik-Staaten die Angst vor Riesenwellen groß - Menschen sollen bereits Zuflucht suchen.
Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat Warnungen vor Tsunami-Wellen an den östlichen Küsten Russlands und Japans sowie in westlichen Bundesstaaten der USA ausgelöst. Mit einer gemessenen Stärke von 8,7 war das Beben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam gab die Stärke hingegen mit 7,8 an.
Das Zentrum des Bebens lag der USGS zufolge in der offenen See, etwa 130 Kilometer vor der nur dünn besiedelten Küste Kamtschatkas, und relativ tief unter dem Meeresboden. Wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete, wurden an der Küste der nördlichen Präfektur Hokkaido sowie der Präfektur Iwate im Nordosten inzwischen Flutwellen mit einer Höhe von 60 Zentimetern registriert. Die Behörden haben Warnungen vor einem bis zu drei Meter hohen Tsunami ausgegeben. Bei einem Tsunami bauen sich Wellen mitunter in Stufen auf.
Tsunami-Warnung im Pazifik - Menschen sollen Küstenregionen verlassen
Japans nationale meteorologische Behörde rief die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben. Sie sollten trotz der enormen Sommerhitze dort auch vorerst bleiben. Die Tsunami-Warnung könne noch einen Tag oder sogar länger in Kraft bleiben. Nach Aussagen eines Regierungssprechers gab es zunächst weder Berichte über Opfer noch über Schäden. Die Regierung in Tokio hatte zuvor einen Krisenstab eingerichtet.
Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach ebenfalls von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die möglicherweise die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii erreichen könnten. Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen. An Russlands Ostküste sind demnach noch größere Flutwellen zu befürchten.