Selenskyj dankt Trump für mehr Waffen und Druck auf Moskau
Autor: dpa
, Dienstag, 15. Juli 2025
Die USA und die Nato kündigen massive Ukraine-Hilfen an. Selenskyj ist zufrieden. Pistorius appelliert an die Nato-Verbündeten.
Die Ukraine reagiert verhalten auf die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, massiv Waffen liefern und den Druck auf Russland erhöhen zu wollen. «Vielen Dank für die Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen und weiterhin zusammenzuarbeiten, um das Morden zu beenden und einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen», schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Telefonat mit Trump auf der Plattform X. Es sei Russland, das zu Friedensgesprächen gezwungen werden müsse. «Und genau das geschieht gerade.»
Zuvor hatte Trump angekündigt, den Europäern Waffen für die Ukraine zu verkaufen. Zudem kündigte er Zölle von 100 Prozent für die Unterstützer Moskaus an, falls es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges nicht innerhalb von 50 Tagen eine Übereinkunft gibt. Trump sagte über die Waffen: «Wir kaufen sie nicht, aber wir werden sie herstellen.» Nato-Generalsekretär Mark Rutte erwähnte bei dem Deal auch Raketen und Munition.
Matt Whitaker, US-Botschafter bei der Nato, sagte dem Sender CNN, es seien Sanktionen gegen Länder geplant, die Öl aus Russland kauften. Es gehe um Zölle für Länder wie Indien und China. «Das wird wirklich dramatische Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben.»
Selenskyj will US-Sondergesandten alle Infos zukommen lassen
Selenskyj schrieb nach dem Telefonat mit Trump weiter, man habe vereinbart, öfter miteinander zu telefonieren und künftig Schritte zu koordinieren. «Danke, Mr. President! Danke Amerika!» Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Putin an, sagte Selenskyj zuvor in seiner abendlichen Videoansprache.
Er betonte, dass Kiew dem US-Sondergesandten Keith Kellogg alle Informationen über die Lage an den Fronten und Russlands neue Offensivvorbereitungen zukommen lassen werde. «Russland hat immer noch die Mittel dazu - die Mittel, um das Leben seiner Nachbarn zu zerstören.» Aber die Welt wisse inzwischen, «wo sie zuschlagen muss, damit Putin den Schmerz spürt und Russland die Notwendigkeit verspürt, den Frieden zu suchen». Russlands Finanzmittel für den Krieg müssten definitiv gekürzt werden.
Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.