Schüsse auf Nationalgardisten - Was wir wissen und was nicht
Autor: Anna Ringle, Luzia Geier, Franziska Spiecker und Jürgen Bätz, dpa
, Donnerstag, 27. November 2025
Mitten in Washington fallen Schüsse, zwei Nationalgardisten kämpfen um ihr Leben. Präsident Trump kündigt drastische politische Konsequenzen an.
Schüsse treffen mitten in der US-Hauptstadt Washington zwei Soldaten der Nationalgarde und verletzten sie schwer. Die Tat ereignet sich einen Tag vor dem wichtigen Feiertag Thanksgiving, dem heutigen Erntedankfest. Manches ist nach dem Vorfall noch unklar.
Was wir wissen:
- Die Opfer: Die beiden Angeschossenen sind Angehörige der Nationalgarde aus dem Bundesstaat West Virginia. Zunächst unbestätigten Medienberichten zufolge handelte es sich um eine Soldatin und einen Soldaten. Die Bundespolizei FBI und die Bürgermeisterin von Washington teilten gemeinsam mit, dass sie sich in einem kritischen - also lebensgefährlichen - Zustand befänden. Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben gegeben.
- Der Tathergang: Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) fielen mitten in der Innenstadt von Washington in der Nähe des Weißen Hauses bei der U-Bahnhaltestelle Farragut West Schüsse. Der Schütze feuerte den Behörden zufolge direkt auf die beiden Nationalgardisten. Andere Soldaten hätten die Schüsse gehört, eingegriffen und den Verdächtigen überwältigt, nachdem dieser zu Boden gegangen sei.
- Der Täter: Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump wurde der mutmaßliche Schütze, ein Afghane, gefasst. Er ist demnach schwer verletzt. Der Mann wurde nach Behördenangaben angeschossen. Er soll sich übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge seit 2021 in den USA aufhalten.
- Die Nationalgarde: Sie ist eine militärische Reservekomponente der US-Streitkräfte. Soldaten der Nationalgarde unterstehen in der Regel der Kontrolle der Bundesstaaten und werden etwa bei Naturkatastrophen, Unruhen oder anderen Notlagen eingesetzt. In bestimmten Fällen kann jedoch auch der US-Präsident das Kommando übernehmen.
- Soldaten in der Hauptstadt: Seit dem Sommer sind mehr als 2.000 Nationalgardisten in Washington im Einsatz. Trump hatte sie im August in die Hauptstadt beordert und ihre Mobilisierung mit angeblich ausufernder Kriminalität begründet. Das ist sehr umstritten. Kriminalitätsstatistiken stützen diese Darstellung nicht. Die Hauptstadt geht juristisch gegen den Einsatz vor.