Scheidung aus Versehen: Anwalt passiert folgenschweres Missgeschick
Autor: Kyrill Wunderlich
London, Mittwoch, 17. April 2024
Ein falscher Klick am Computer sorgte für das offizielle Ende einer 21-jährigen Ehe. Obwohl sich das Paar gegen die Entscheidung wehrte, lässt sich daran wohl nicht mehr rütteln.
Ein falscher Klick am Computer hat eine langjährige Ehe binnen weniger Minuten beendet. Das Vergehen hat Konsequenzen für das Paar - und lässt sich wohl kaum rückgängig machen. Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen?
Das britische Pärchen war 21 Jahre lang verheiratet, ehe sie sich im Jahr 2023 trennten. Rechtmäßig galten die beiden allerdings weiterhin als verheiratet, einen endgültigen Antrag zur Scheidung hatten sie nämlich - aufgrund finanzieller Unklarheiten - noch nicht eingereicht.
Falscher Klick auf Computer sorgt für Scheidung in 21 Minuten
Dass es nun zur Scheidung kam, hängt mit einem kuriosen Missgeschick zusammen, wie die BBC berichtet. Bei der britischen Anwaltskanzlei "Vardags" kam es zu einem folgenschweren Fehler. Anwälte wollten den Antrag zur endgültigen Scheidung eines Klienten bearbeiten - klickten dabei aber versehentlich auf die Akte von Frau und Herr Williams, wie sie in der britischen Presse genannt werden.
Somit wurde unplanmäßig der finale Scheidungsantrag des Paares beantragt. Nur 21 Minuten später wurde er bestätigt, das Paar gilt somit offiziell als geschieden.
Zwei Tage später flog der Fehler auf. Rückgängig machen lässt sich der Beschluss kaum noch. Anwälte der Frau stellten einen Antrag, den Beschluss rückgängig zu machen - schließlich basiere dieser nur aufgrund "eines Klicks auf die falsche Taste".
Scheidung offiziell und wohl nicht mehr umkehrbar
Die Anwälte des Mannes vertraten eine andere Ansicht. Ihrer Meinung nach solle der Beschluss Bestand haben, schließlich handele es sich um eine endgültige Entscheidung, die "vom Gericht nur dann aufgehoben werden kann, wenn festgestellt wird, dass sie nichtig oder anfechtbar ist", erläutert die BBC.
Du bist auf einer Hochzeit eingeladen und suchst noch nach einem Geschenk fürs Paar? Hier gibt es aktuelle AngeboteFür den Richter McFarlane ist der Fall eine klare Angelegenheit. Er weist die Argumente der Frau zurück. Seiner Auffassung nach seien die Anwälte der Kanzlei dazu befugt, für die Frau zu handeln. Und das Gericht sei berechtigt, den finalen Antrag auf Scheidung anzunehmen.