Russland greift Ukraine mit Rekordzahl an Drohnen an
Autor: dpa
, Sonntag, 07. Sept. 2025
Bei einem massiven Angriff setzt Russland erstmals mehr als 800 Drohnen ein. Es gibt Tote, Verletzte und Zerstörungen – erstmals ist das Regierungsgebäude betroffen. Doch es gibt auch Gegenangriffe.
Russland setzt trotz Vermittlungsbemühungen von US-Präsident Donald Trump seine Angriffe auf die Ukraine unerbittlich fort. Laut der Luftwaffe in Kiew wurden von Moskau in der Nacht zum Sonntag mehr als 800 Kampfdrohnen eingesetzt - ein neuer Rekord. Zudem wurden Marschflugkörper und Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert. Erstmals traf ein Angriff auch das Hauptregierungsgebäude in der ukrainischen Hauptstadt. Vier Menschen wurden getötet und Dutzende verletzt.
«Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt», schrieb Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bei Telegram und veröffentlichte Fotos dazu auf denen zu sehen ist, wie Flammen aus drei Fenstern des Gebäudes schlagen. Verletzt wurde dabei ihr zufolge niemand. Der «russische Terror» werde die Arbeit der Regierung nicht aufhalten, kündigte sie an.
Gebäude würden wieder aufgebaut, schrieb sie weiter. Verlorene Leben könnten aber nicht zurückgeholt werden. Die Welt müsse auf die Zerstörungen reagieren, der Sanktionsdruck müsse erhöht werden - vor allem gegen russisches Öl und Gas, forderte sie.
EU-Spitzen reagieren
EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas und der französische Präsident Emmanuel Macron bekundeten dem kriegsgeplagten Land ihr Beileid. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb in einer Stellungnahme: «Der Kreml verhöhnt erneut die Diplomatie, tritt das Völkerrecht mit Füßen und tötet wahllos.»
EU-Ratspräsident António Costa kommentierte, Kremlchef Wladimir Putins Version von Frieden sei es offensichtlich, von Frieden zu sprechen, aber gleichzeitig Bombardierungen zu intensivieren und Regierungsgebäude und Wohnhäuser ins Visier zu nehmen. Das Auswärtige Amt schrieb auf X: «Einmal mehr wird klar: Putin will nicht verhandeln, er will weiter blutig Fakten schaffen.»
Diplomatische Bemühungen treten auf der Stelle
Trotz internationaler Bemühungen bleibt offen, ob es in dem Konflikt in naher Zukunft zu einer Friedenslösung kommen kann. Moskau sieht sich an der Front im Vorteil und bleibt bei Maximalforderungen, die auf eine Kapitulation der Ukraine hinauslaufen.
Ein international erwartetes Gipfeltreffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seines ukrainisches Gegenübers Wolodymyr Selenskyj zur Beendigung des Krieges ist nach aktuellem Stand wenig realistisch. Zuletzt bestand Putin auf einer Begegnung in der russischen Hauptstadt Moskau. Selenskyj wiederum lehnte dies ab und schlug im Gegenzug als Gesprächsort die ukrainische Hauptstadt Kiew vor.