Steht das Jüngste Gericht kurz bevor? Düstere Prophezeiungen zur Papst-Wahl
Autor: Strahinja Bućan
Rom, Donnerstag, 08. Mai 2025
Um die Wahl des Papstes ranken sich seit jeher Mythen und Legenden. Und bei so mancher Prophezeiung zum jeweils neuen Oberhaupt der katholischen Kirche wird so manchem mulmig in der Magengegend.
Kommt nach dem Konklave die große Katastrophe? Das zumindest verspricht die angebliche Weissagung des irischen Mönches Malachias aus dem zwölften Jahrhundert. Demnach wird der 112. Papst auch der letzte sein, und der wird als Nachfolger des verstorbenen Franziskus derzeit gewählt.
Die Malachias-Weissagung besteht aus einer Liste von 112 lateinischen Motto-Kurzbeschreibungen, die angeblich die Päpste von Papst Coelestin II. (gewählt 1143) bis zum "letzten Papst" in der Endzeit beschreiben sollen. Dabei heißt es im zum letzten Papst in der Liste: "Petrus der Römer, der weiden wird seine Schafe in vielen Bedrängnissen; wenn diese vorüber sind, wird der siebenhügelige Staat (also Rom, Anm. der Rd.) zerstört werden, und der schreckliche Richter wird sein Volk richten. Ende."
Gruslige Papst-Prophezeiungen - droht jetzt das Ende der Welt?
Bei der derzeitigen politischen Weltlage dürfte die Prophezeiung bei so manchem den Angstschweiß auf die Stirn treiben - man denke da nur an die Kriege in der Ukraine, dem Heiligen Land oder dem neu eskalierten Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan. Besonders gruslig wird es beim Namen des "letzten" Papstes, und zwar "Petrus Romanus" - zufällig werden gerade drei "Petri" als Favoriten für das Papst-Amt gehandelt - zumindest sind sie als Kardinäle beim derzeitigen Konklave mögliche Kandidaten: der Italiener Pietro Perolin, der Ungar Peter Erdö und der Ghanaer Peter Turkson.
Die Weissagung wird traditionell dem heiligen Malachias von Armagh (1094–1148), einem irischen Erzbischof, zugeschrieben, obwohl die tatsächliche Autorschaft umstritten ist. Historiker vermuten, dass sie erst im 16. Jahrhundert entstanden ist. Der Text wurde nämlich erstmals 1595 von einem Benediktinermönch namens Arnold Wion in seinem Buch Lignum Vitae veröffentlicht. Historiker argumentieren aus diesem Grund, dass die Weissagung eher dazu diente, bestimmte Papstwahlen politisch zu beeinflussen. Die katholische Kirche erkennt den Text zumindest nicht an.
Die Malachias-Weissagung ist jedoch nicht die einzige düstere Prophezeiung rund um die Papst-Wahl. So sind die berühmt-berüchtigten Prophezeiungen des Nostradamus, insbesondere die Figur des sogenannten "schwarzen Papstes", ein häufig interpretiertes Symbol für eine mögliche Krise oder den Niedergang der katholischen Kirche.
Nicht nur Malachias - Nostradamus schürt Angst vor "schwarzem Papst"
Der Begriff selbst taucht in den kryptischen Versen des französischen Sehers nicht direkt auf, wird aber oft aus Hinweisen auf einen "neuen Pastor" oder Zeiten der Spaltung und Unruhen abgeleitet. In esoterischen Kreisen wird der "schwarze Papst" entweder als eine apokalyptische Figur oder als ein Papst afrikanischer Herkunft gedeutet. Historisch wird der Ausdruck jedoch auch als Spitzname für den Generaloberen der Jesuiten verwendet, was seit der Wahl von Papst Franziskus, dem ersten Jesuitenpapst, zu neuen Spekulationen geführt hat.
Thalia-Buchtipp: Parkers Astrologie - Alles über die Grundlagen, Tierkreiszeichen und Planeten. Das StandardwerkDie Interpretation des "schwarzen Papstes" als Vorbote einer Endzeit ist ein Produkt moderner Deutungen und hat keine klare Grundlage in den Prophezeiungen von Nostradamus. Stattdessen verbinden Anhänger der Weissagungen Themen wie Glaubenskrisen, Schismen oder Naturkatastrophen mit einer möglichen düsteren Zukunft der Kirche. Viele der angeblichen Hinweise bleiben jedoch vage und lassen großen Spielraum für Spekulation.