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Papst Leo XIV. kritisiert bei Amtseinführung den Kapitalismus


Autor: Agentur dpa

Rom, Sonntag, 18. Mai 2025

Bei seiner Amtseinführung auf dem Petersplatz verurteilt Papst Leo XIV. die Ausbeutung der Erde und mahnt zu Frieden. Die Kirche soll ein Symbol der Einheit sein.


Papst Leo XIV. hat die Welt zu mehr Einigkeit aufgerufen und die Folgen von Kapitalismus und Machtgier gegeißelt. "In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seiner offiziellen Amtseinführung auf dem Petersplatz in Rom.

Wie schon sein Vorgänger Franziskus hat der neue Pontifex in den Tagen seit seiner Wahl mehrmals an die Mächtigen der Welt appelliert, sich um ein Ende von Kriegen und Konflikte zu bemühen. Jüngst bot Leo auch den Vatikan als möglichen Ort für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland an.

Leos Wunsch: Kirche als Zeichen der Einheit

In seiner Predigt vor zigtausenden Menschen auf dem Petersplatz, darunter auch Hunderte Staatsgäste, wünschte sich Leo, dass die Kirche ihren Teil beitragen kann, der Welt Frieden zu bringen. "Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird", sagte er.

Leo war als Kardinal Robert Francis Prevost war am 8. Mai von mehr als 130 Kardinälen zum 267. Papst gewählt worden. "Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind", sagte der in Chicago geborene Kirchenmann, der neben der amerikanischen auch die peruanische Staatsbürgerschaft hat.

Bei dem Gottesdienst auf dem Petersplatz waren ihm zuvor als päpstliche Machtinsignien das sogenannte Pallium, eine Art Schal, und der Fischerring übergeben worden. Der Apostel Petrus, der als erster Papst gilt, war Fischer. Zu ihm hatte Jesus laut der Bibel gesagt, dass er ein "Menschenfischer" werde.