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One Piece bei Netflix: Erfolgreichste Manga-Serie der Geschichte verfilmt


Autor: Alexander Milesevic

Tokio, Freitag, 01. Sept. 2023

Für Manga- und Anime-Fans ist "One Piece" von Eiichirō Oda längst Kult. Erstmals erscheint die meistverkaufte Manga-Reihe aller Zeiten als Adaption mit Schauspielern bei Netflix. Dabei gab es einige Herausforderungen, erzählt der Japaner.


Manga- und Anime-Fans aus aller Welt haben gespannt auf diesen Tag gewartet: Mit One Piece erscheint das legendäre Piratenabenteuer des Japaners Eiichirō Oda bei Netflix. Die meistverkaufte Manga-Reihe aller Zeiten geht am 31. August erstmals als Adaption mit Schauspielern bei dem Streaming-Dienst an den Start. Mit rund 16 Millionen Euro pro Folge ist die Serie aufwändiger produziert als Game of Thrones. "Die größte Herausforderung für mich bestand darin, die Erwartungen der bestehenden Fans von One Piece nicht zu enttäuschen, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Oda. Das wichtigste sei gewesen, dass die Charaktere in der Adaption herüberkommen, wie sie die Fans seiner Serie lieben. Das sei ihm auch gut gelungen, so der Manga-Zeichner.

One Piece spielt in einer fiktiven Welt, die zum größten Teil aus vier Ozeanen besteht. Protagonist ist der junge Abenteurer Monkey D. Ruffy (gespielt von Iñaki Godoy), der schon immer den Wunsch nach Freiheit hatte und seinem Dorf eines Tages den Rücken kehrt. Er begibt sich auf eine gefährliche Reise, bei der er legendären Schatz des Piratenkönigs Gol D. Roger, den One Piece, zu finden versucht, der ihn selbst zu König der Piraten machen soll. 

One Piece auf Netflix: Davon handelt die Story

Auf der Suche nach dem Schatz erforscht die Strohhutbande, eine Gruppe von Piraten unter Ruffys Führung, die Weiten des Meeres. Sie bekommen es mit mächtigen Piraten, aber auch mit der Weltregierung zu tun, welche die Entdeckung des One Piece verhindern will. Ruffys Crew hängt Marine-Soldaten ab und überlistet auch andere Rivalen. 

Vor 26 Jahren, am 22. Juli 1997, veröffentlichte Oda sein erstes One Piece-Manga. Mehr als 1000 Einzelkapitel erschienen seit dem. Die laufende Serie erlange einen Mega-Erfolg und wurde mit weltweit mehr als einer halben Milliarde Exemplaren zur meistverkauften Mange-Serie der Geschichte. Nachdem sie bereits als Anime fürs Fernsehen (in Deutschland bei ProSiebenMaxx) und das Kino umgesetzt wurde, erscheint One Piece jetzt erstmals auch in als Serie mit echten Schauspielern in acht Folgen. Trotz langer Zweifel von Oda, der dachte, dass dies keine gute Idee sei. "Ich hatte viele verschiedene Angebote für eine Live-Action-Adaption erhalten, und ich hatte sie alle jahrelang abgelehnt", erzählte er.

Er habe geglaubt, Mangas sollten nicht mit echten Schauspielern umgesetzt werden. Doch dann habe sich die Produktionstechnologie immer weiter entwickelt. Die heutige Technologie überzeuge ihn schließlich, dass es möglich sei. "Die Menschen meiner Generation sind mit vielen Hollywood-Filmen aufgewachsen und haben sie vergöttert. Die meisten Hits in den Kinos Japans waren Hollywood-Filme wie Indiana Jones, E.T. und Terminator. Das war meine Kindheit", erinnerte sich der 48-Jährige. 

16 Millionen Euro pro Folge: Netflix-Projekt war eine Herausforderung

Von der Adaption mit echten Schauspielern habe er deshalb erwartet, dass die Qualität "großartig" sein wird, "wenn Hollywood die Produktion übernimmt". Er habe keine Zweifel daran gehabt, "dass Hollywood, anstatt eines japanischen Studios, der Welt, die ich gezeichnet habe, in Sachen Qualität gerecht wird". Diese Annahme bestätigte sich, nachdem er das Endprodukt gesehen habe. Er sei "sehr, sehr froh, dass meine anfängliche Erwartung, dass Hollywood in der Lage sein würde, dieser Vision gerecht zu werden, wahr geworden ist", erklärte Eiichirō Oda.

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Trotzdem stellte das Netflix-Projekt eine Herausforderung dar. "Ich würde sagen, die größte Sorge, die ich bei diesem ganzen Unterfangen hatte, ist, ob die Figuren, vor allem die Strohhüte, den Figuren, die die Leute lieben gelernt haben, treu bleiben werden", so Oda. 

"Wenn die Fans sie nicht als die Figuren aus dem Manga und dem Anime akzeptieren, dann denke ich, dass man eine Menge großartiger Dinge mit jedem anderen Element der Produktion machen kann und die ganze Sache trotzdem scheitern wird. Deshalb haben wir bei der Erstellung des Drehbuchs und beim Casting sehr genau darauf geachtet, wie sich die Charaktere entwickeln", erzählte Oda. "Dinge zu stoppen, bevor es zu spät war, wenn etwas in die falsche Richtung lief", sei für ihn in seiner erstmaligen Rolle als ausführender Produzent möglich gewesen. 

Netflix verpflichtete für Verfilmung der Synchronsprecher der Animeserie

"Mir lag jedes Detail der Serie am Herzen und ich wollte keine Kompromisse eingehen, weder bei der Geschichte noch bei der Action", berichtete der Manga-Zeichner. "Ich wollte sicherstellen, dass das Endprodukt etwas ist, das die Fans sehen und wirklich, wirklich, wirklich genießen können."

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Fans würden deutlich erkennen können, wie viel Liebe das Team in die Arbeit gesteckt habe, je besser sie über One Piece Bescheid wüssten. Am Set sei er nicht gewesen. Allerdings habe er zwischenzeitlich gedacht, dass der Start verschoben werden müsse. "Aber zum Glück hat das Produktionsteam auf alle meine Notizen reagiert und es in einem Tempo umgesetzt, das selbst mich überrascht hat. Und so konnten wir es schaffen", freute sich Oda. Sowohl in Japan als auch in Deutschland verpflichtete Netflix für die Verfilmung der Synchronsprecher der Animeserie

In Form eines persönlichen Briefes wendet sich der Zeichner an seine Fans: "Nach dem Start werden mich sicher einige Leute darauf hinweisen, dass diese Figur fehlt, jene Szene weggelassen wurde oder ein gewisses Detail im Manga ganz anders war. Aber ich bin mir sicher, es ist nur gut gemeint. Daher habe ich mir vorgenommen, mich auch über diese Kommentare zu freuen", schrieb Oda. 

One Piece-Zeichner Eiichirō Oda wendet sich mit Brief an die Fans

2019 generierte die Manga-Reihe mehr als 20 Milliarden US-Dollar Umsatz. Davon entfielen rund 5,6 Milliarden alleine auf Fan-Artikel. 

mit dpa

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