Musk postet Nazi-Wortwitz nach Hitlergruß-Vorwurf
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
Washington, Freitag, 24. Januar 2025
Musks Hitlergruß-ähnliche Geste bei einer Rede zu Trumps Amtseinführung hat für viel Kritik gesorgt. Jetzt reagierte der Milliardär mit einem Post auf X.
Update vom 24.01.2025: Musk postet als Reaktion auf Hitlergruß-ähnliche Geste provokantes Wortspiel
Tech-Milliardär Elon Musk hat sich über Kritik an ihm wegen einer Hitlergruß-ähnlichen Geste lustig gemacht. Auf seiner Plattform X postete er ein provokantes Wortspiel: eine Reihe von Sätzen, in die er anstelle bestimmter Wörter Namen einflussreicher Nationalsozialisten setzte, die an der Seite von Adolf Hitler die Verfolgung und millionenfache Ermordung von Juden organisierten und umsetzten.
Genannt wurden Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler und Hermann Göring. Ein Beispiel für einen Satz, in dem er vermutlich "yes" (ja) durch den Namen Heß ersetzte: "Sag nicht Hess zu Nazi-Vorwürfen." Ans Ende setzte er ein Emoji, der Tränen lacht. Es ist nicht die erste hämische Reaktion auf die Empörung nach seiner Geste.
Der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, schrieb auf X zu Musks Post: "Wir haben es Hunderte Male gesagt und wir werden es wieder sagen: Der Holocaust war ein einzigartig böses Ereignis, und es ist unangemessen und beleidigend, ihn zu verharmlosen. Elon Musk, der Holocaust ist kein Witz."
Die Anti-Defamation League hatte nach der Aufregung um Musks Auftritt nach der Amtseinführung von Trump Besonnenheit in diesen unruhigen Zeiten angemahnt und zu der Geste des Unternehmers geschrieben: "Es scheint, dass Elon Musk in einem Moment der Begeisterung eine ungeschickte Geste gemacht hat, keinen Nazi-Gruß." Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gesagt, Musk werde zu Unrecht verleumdet und sei ein Freund Israels. Der Unternehmer ist ein enger Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump.
Update vom 22.01.2025: Scholz bezeichnet Unterstützung rechtsextremer Positionen als inakzeptabel
Der US-Tech-Milliardär Elon Musk hat sich zu den Vorwürfen geäußert, er habe bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von Präsident Donald Trump eine Geste gezeigt, die einem Hitlergruß ähnele. "Ehrlich gesagt, sie brauchen bessere schmutzige Tricks", schrieb er auf seiner Online-Plattform X. Der Vergleich mit Hitler sei eine abgedroschene Strategie, sagte er in Richtung seiner Kritiker.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte beim Weltwirtschaftsforum in Davos auf eine Frage nach der Grußgeste aus dem Publikum, in Europa und Deutschland könne zwar jeder frei seine Meinung äußern, "auch wenn er ein Milliardär ist". Doch es gelte: "Was wir nicht akzeptieren, ist, wenn damit rechtsextreme Positionen unterstützt werden." Das wolle er ausdrücklich betonen.
Der Publizist Michel Friedman kritisierte die Geste im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel. Als er die Amtseinführung verfolgte, habe er gedacht: "Schande! Die Tabubrüche erreichen einen für die gesamte freie Welt gefährlichen Punkt." Friedman appellierte an Musk, politische Verantwortung zu übernehmen: "War die Handbewegung Ausdruck dieser politischen Identität? So richtig überraschend wäre das nicht. Elon Musk postet und lässt auf X massenhaft antisemitische Tweets posten."