Wen holt sich Mamdani sonst noch an seine Seite?
Für seine Arbeit ist Mamdani auf eine funktionierende Verwaltung angewiesen. Kurz nach dem Wahlsieg schaltete sein Team eine Jobbörse frei. Nach Angaben seines Teams haben sich schon Zehntausende gemeldet.
Entscheidend ist aber vor allem, wie Mamdani Schlüsselpositionen besetzt. Für Aufmerksamkeit sorgte seine Entscheidung, Polizeichefin Jessica Tisch im Amt zu halten. Die Führung der New Yorker Polizei (NYPD), die rund 50.000 Beschäftigte umfasst, ist eine sehr einflussreiche Position.
Der Schritt ist bemerkenswert, weil sich Mamdani in der Vergangenheit als großer NYPD-Kritiker hervortat und der Behörde unter anderem rassistische Praktiken vorwarf. Während des Wahlkampfs entschuldigte er sich dafür öffentlich. Seine linke Basis steht Tisch weiterhin skeptisch gegenüber, da sie auf eine härtere Linie in der Polizeiarbeit setzt.
Warum wirbt Mamdani wieder um Spenden?
Im Wahlkampf musste Mamdani seine Spendenaufrufe stoppen, weil die zulässige Obergrenze erreicht war. Für die Übergangsphase nach der Wahl braucht er jedoch erneut Geld: Wahlkampfmittel darf er nicht für den Aufbau seiner künftigen Regierung nutzen.
Normalerweise geschieht die Finanzierung dieser Übergangsphase eher diskret, die Mittel stammen überwiegend von wenigen wohlhabenden Unterstützern. Mamdani schlägt einen anderen Weg ein und setzt - wie im Wahlkampf - auf viele kleine Beiträge. Nach eigenen Angaben sammelte sein Team bereits mehr als eine Million Dollar von etwa 12.000 Spendern ein - durchschnittlich rund 78 Dollar pro Beitrag. Zum Vergleich: Vorgänger Adams bekam in seiner Übergangsphase von etwa 880 Spendern durchschnittlich rund 1.000 Dollar pro Beitrag, bei de Blasio waren es 820 Spender mit durchschnittlich rund 2.400 Dollar.
Zeichnen sich schon Konflikte ab?
Mamdani verfolgt eine ambitionierte Agenda: mehr bezahlbarer Wohnraum, kostenlose Kinderbetreuung und ein besseres Busnetz - finanziert über höhere Steuern für Wohlhabende und Unternehmen. Dafür braucht er die Unterstützung von Gouverneurin Kathy Hochul und des Parlaments in Albany. Hochul, eine gemäßigte Demokratin, lehnt Steuererhöhungen bislang ab.
Kritiker warnen, höhere Belastungen könnten Bewohner und Unternehmen aus New York vertreiben und so Arbeitsmarkt und Steuereinnahmen schwächen. Befürworter entgegnen, die Metropole bleibe trotz höherer Abgaben attraktiv, größere Abwanderung sei nicht zu erwarten. Letztlich dürfte es darauf ankommen, wie pragmatisch Mamdani agiert - und ob er in Kauf nimmt, für Kompromisse bei seiner Basis für Unmut zu sorgen.
Zeitgleich steht Mamdani wegen seiner scharfen Israel-Kritik unter Beobachtung von Gruppen wie der Anti Defamation League (ADL). Sie hat einen «Mamdani Monitor» eingerichtet, der unter anderem seine Personalentscheidungen im Blick behalten soll. In progressiven Teilen der jüdischen New Yorker Wählerschaft genießt Mamdani aber auch große Unterstützung. Am Wahlabend versicherte der designierte Bürgermeister, er wolle ein Rathaus führen, das «im Kampf gegen das Übel des Antisemitismus nicht wankt».
Was ändert sich für Mamdani persönlich?
Zum Beispiel könnte sich sein Wohnsitz ändern. Derzeit lebt Mamdani mit seiner Ehefrau - der 28 Jahre alten Künstlerin Rama Duwaji, die jüngste First Lady in der modernen Geschichte der Millionenmetropole wird - in einer Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Badezimmer und Küche im New Yorker Stadtteil Queens, deren Miete 2.300 Dollar im Monat beträgt. Als Bürgermeister steht ihm mietfrei das sogenannte Gracie Mansion auf der noblen Upper East Side zu. Der offizielle Amtssitz des Bürgermeisters hat unter anderem fünf Schlafzimmer und einen großen Garten. Bisher hat sich Mamdani nicht dazu geäußert, ob er dort auch tatsächlich einziehen will.
Außerdem bekommt Mamdani eine ordentliche Gehaltserhöhung: Als Abgeordneter im Parlament des Bundesstaates New York verdiente der 34-Jährige bislang rund 142.000 Dollar pro Jahr brutto, als Bürgermeister wird sein Gehalt auf rund 260.000 Dollar ansteigen.