Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Samstag, 10. Februar 2024
In Kiew sind der Generalinspekteur der Bundeswehr und US-Vertreter, um über neue Hilfen für die Ukraine zu sprechen. Der Überblick.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit Vertretern aus Washington für weitere US-Milliardenhilfen zur Stärkung der Verteidigungskraft Kiews geworben. «Ich bin überzeugt, dass der Kongress die Entscheidung treffen wird, die Ukraine mit der notwendigen Hilfe zu unterstützen. Das wird unsere Verteidigung stärken», sagte Selenskyj in Kiew.
Er veröffentlichte dazu unter anderem im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) ein Video von dem Gespräch mit Vertretern des US-Repräsentantenhauses. In den USA wird über die Freigabe weiterer Milliarden für den Kampf der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg gestritten.
«Wir dürfen nicht zurückstecken in unserem Kampf gegen den Aggressor», sagte Selenskyj. Die Ukraine sei angewiesen auf Verbündete wie die USA. Nötig seien ein Ausbau der Flugabwehr mit US-Systemen vom Typ Patriot und eine Zusammenarbeit bei der Produktion moderner Drohnen und Ausrüstung zur elektronischen Kriegsführung. In seiner abendlichen Videobotschaft sprach Selenskyj auch von der Notwendigkeit weitreichender Waffen - «besonders ATACMS mit 300 Kilometern Reichweite, zu denen es leider immer noch keine Entscheidung gibt».
Selenskyj dankte den USA einmal mehr für die bisher geleistete Hilfe. Die Herausforderungen seien weiter groß. In Europa gebe es immer mehr Stimmen, die vor einer Ausweitung der russischen Aggression warnten, sagte er. «Wir können die Ausbreitung des Krieges und des russischen Bösen nicht erlauben. Putin wird erst ernüchtert sein, wenn ihm Stärke entgegengestellt wird.» Kremlchef Wladimir Putin hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen.
Drohnenangriffe auf Charkiw: Drei Kinder getötet
Bei russischen Drohnenangriffen auf die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. «Darunter sind auch drei Kinder: sieben und vier Jahre alt sowie ein etwa sechs Monate altes Baby», teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Zudem gebe es drei Verletzte.
Allerdings meldeten beide Regionen auch Einschläge. Während es in Odessa nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Kiper nur Sachschaden zu beklagen gab, traf es die Region Charkiw schwer. Allein durch die tödliche Drohnenattacke auf die Gebietshauptstadt selbst wurden demnach 15 Wohnhäuser teils schwer beschädigt. Mehrere Großbrände seien ausgebrochen, teilte Synjehubow mit.
Selenskyj verurteilt Drohnenangriffe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den tödlichen Drohnenangriff auf die Region Charkiw scharf verurteilt. «Tatsachen sagen immer mehr als Worte», schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal und verwies darauf, dass die russische Attacke aus der Nacht eine Familie mit drei kleinen Kindern getötet habe. «Der Terror kann nicht ohne Antwort bleiben.» Dazu veröffentlichte er zahlreiche Bilder von zerstörten Häusern und dem Kampf der Feuerwehrleute gegen die Flammen.