Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Donnerstag, 08. Februar 2024
Russlands Rüstungsindustrie liefert Nachschub für den Krieg gegen die Ukraine. Nun erschüttert eine Explosion eine Raketenfabrik. Der Überblick.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Übertragung aller eingefrorenen russischen Vermögenswerte an sein Land gefordert. «Alles sollte beschlagnahmt und für die Terrorabwehr verwendet werden», sagte Selenskyj in einer Videoansprache.
Die Ukraine arbeite mit ihren Partnern energisch daran, dass eine Entscheidung über russische Vermögenswerte getroffen wird. Diese mögliche Finanzierungsquelle wird für das seit fast zwei Jahren unter Russlands Angriffskrieg leidende Land auch wichtiger, weil andere Geldflüsse stocken. Ein milliardenschweres Hilfspaket scheiterte zuletzt im US-Senat am innenpolitischen Streit zwischen Republikanern und Demokraten.
In der Nacht schickte Russland wieder zahlreiche Kampfdrohnen gegen ukrainische Gebiete los. Luftalarm herrschte nach Mitternacht unter anderem im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer. «In der Nacht haben die Russen Selydowe beschossen, einen Menschen getötet und sieben weitere verletzt», schrieb der ukrainische Gouverneur der umkämpften Region Donezk, Wadym Filaschkin, beim Nachrichtendienst Telegram.
Bei der Attacke seien 53 Hochhäuser, 10 private Wohnhäuser und 24 Fahrzeuge beschädigt worden. Filaschkin machte keine Angaben dazu, womit die Stadt westlich der schon seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Großstadt Donezk beschossen wurde. Einen weiteren Verletzten gab es demnach in Awdijiwka.
Verletzte gab es auch in der Region Odessa. Dort sollen zwei Polizisten durch einen Drohnentreffer zu Schaden gekommen sein. Die Männer seien nach dem Einschlag einer Drohne auf dem Weg zum Einsatzort gewesen, als sie durch eine zweite Drohne getroffen wurden, berichtete das Internetportal «Ukrajinska Prawda». In der Stadt seien zwei noch im Bau befindliche Objekte beschädigt worden, ein Wohnhaus und ein College-Gebäude.
Explosion auf Testgelände einer russischen Raketenfabrik
Auf dem Testgelände einer russischen Rüstungsfabrik 1000 Kilometer östlich von Moskau ereignete sich nach Medienberichten eine schwere Explosion. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte den Vorfall. Die Explosion und die Feuersäule, die in sozialen Netzwerken zu sehen seien, stammten aber nicht von einem Unfall, sondern vom planmäßigen Test eines Raketenantriebs. Das meldete die Agentur unter Berufung auf den örtlichen Katastrophenschutzschutz. Unabhängig überprüfbar war diese Darstellung zunächst nicht.
Den Berichten nach ereignete sich die Explosion auf einem Gelände, das zur Maschinenbaufabrik von Wotkinsk in der Teilrepublik Udmurtien gehört. In der Fabrik werden unter anderem russische nukleare Interkontinentalraketen gebaut. Hinweise auf eine Verantwortung der Ukraine für die Explosion gab es zunächst nicht. In den vergangenen Wochen hat die Ukraine verstärkt Anlagen der russischen Öl- und Gasindustrie mit Drohnen aus der Ferne angegriffen.