Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Samstag, 03. Februar 2024
Die Freigabe der EU-Milliarden ist in Kiew mit Erleichterung aufgenommen worden. Präsident Selenskyj erhofft sich davon erhebliche Signalwirkung. Die Nachrichten im Überblick.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ankunft von zwei weiteren modernen Flugabwehrsystemen bekannt gegeben. «Es sind Systeme, die alles abschießen», sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Auf die Lieferung dieser Systeme habe Kiew monatelang hingearbeitet. Den genauen Typ nannte er nicht.
Im russischen Angriffskrieg verteidigt die Ukraine ihren Luftraum unter anderem mit US-Flugabwehrkomplexen vom Typ Patriot und dem aus Deutschland stammenden System Iris-T. Der Krieg geht Ende Februar ins dritte Jahr.
Selenskyjs Angaben zufolge sollen die beiden neuen Flugabwehrwaffen zum Schutz der Regionen eingesetzt werden. Diese seien bislang noch unzureichend geschützt, räumte er ein und versprach zugleich an einer weiteren Stärkung zu arbeiten. Die Flugabwehr gilt als wichtig, da Russland besonders im vergangenen Winter mit dem Beschuss durch Drohnen, Raketen und Marschflugkörper systematisch die Infrastruktur der Ukraine - insbesondere für die Energieversorgung - zerstört hat. In diesem Winter sind die Schäden auch dank der stärkeren Flugabwehr deutlich geringer.
In der Nacht allerdings wurde die Ukraine Angaben aus Kiew zufolge erneut mit 14 Drohnen und 2 Raketen des Typs «Owod» (Nato-Codename Kingbolt) attackiert. Wie in der Nacht zuvor hätten sich die Angriffe vor allem gegen Objekte der Energieversorgung in der Industrieregion Dnipropetrowsk gerichtet, teilte die ukrainische Luftwaffe am Samstagmorgen mit.
Ersten Informationen zufolge hatten die russischen Angriffe Erfolg. Zwar wurden laut Militär immerhin neun Drohnen abgefangen, doch zugleich berichtete Militärgouverneur Serhij Lyssak über zwei Brände. «Fast 15.000 Menschen sind ohne Strom in dem Kreis. Und außerdem zwei Heizkraftwerke in Krywyj Rih, die 43.000 Menschen versorgt haben», schrieb er auf Telegram. Die Straßenbahn in der Großstadt sei teilweise ausgefallen, mehrere Haushalte seien zudem von der Wasserversorgung abgeschnitten.
Auf der Gegenseite traf die Ukraine offenbar eine Raffinerie in Russland. «Durch den Absturz einer abgeschossenen Drohne ist ein Feuer in der Wolgograder Ölraffinerie ausgebrochen», teilte der Gouverneur der Region Andrej Botscharow auf Telegram mit. Die Flammen seien schnell eingedämmt worden. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, versicherte er. Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von insgesamt sieben Drohnen.
Selenskyj beschwört Einheit für den Sieg über Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat an den Westen appelliert, die Ukraine weiter in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. «Es ist absolut wichtig, die maximale Konsolidierung der freien Welt zu bewahren und alles Mögliche und Unmögliche zu tun, damit die Ukraine Russland Niederlagen zufügen kann», sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Russland komme nur durch Niederlagen zur Einsicht, seinen Krieg zu beenden.