Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Sonntag, 21. Januar 2024
Der von der Ukraine geforderte schnelle Beitritt zur Nato ist nicht in Sicht. Die Slowakei droht sogar mit einem Veto. In Kiew setzt Selenskyj auf Sicherheitsgarantien des Westens. Die News im Überblick.
Beim Beschuss eines Marktes in der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Stadt Donezk sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens 27 Menschen getötet worden. Es gebe auch 25 Verletzte, teilte der Chef der von Russland annektierten Region Donezk, Denis Puschilin, am Sonntag mit. Die Behörden hatten die Angaben zu Toten und Verletzten immer weiter nach oben korrigiert. Auch in anderen Teilen der Region Donezk habe es weitere Opfer ukrainischer Angriffe gegeben, teilte Puschilin mit. Er bezifferte die Gesamtzahl der Toten damit auf 28, die der Verwundeten auf 30.
Von ukrainischer Seite gibt es bisher keine Reaktion. Die Angaben sind von unabhängiger Stelle nicht überprüfbar. Laut Puschilin wurde der Markt am Morgen beschossen, als dort viele Menschen Sonntagseinkäufe erledigten.
Auch einige ukrainische Medien verbreiteten Fotos und Videos von einem verwüsteten Markt. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder einer schweren Explosion. In den Aufnahmen, deren Echtheit nicht überprüft werden kann, sind auch auf der Straße liegende Menschen zu sehen. Unter den Schwerverletzten seien auch zwei Kinder, sagte Puschilin. Er sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus.
Der Donezker Bürgermeister Alexej Kulemsin nannte den Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte ein «barbarische Attacke» auf einen zivilen Bereich der Stadt. Laut Behörden gab es dort kombinierte Artillerieschläge mit großkalibriger Munition.
Vorwürfe gegen Ukraine und Westen aus Moskau
Das russische Außenministerium warf dem «Kiewer Regime» ein Kriegsverbrechen vor; mit Hilfe der USA und ihrer Verbündeten sei erneut ein Terroranschlag gegen die Zivilbevölkerung verübt worden. Russland kritisiert immer wieder die westlichen Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine, die die Hilfe vor allem für die Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg nutzt.
Der Markt in Donezk sei mit den vom Westen gelieferten Waffen aus der ostukrainischen Stadt Awdijiwka beschossen worden, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums in Moskau. Das zeige nicht nur erneut, dass der Westen verwickelt sei in den Krieg, sondern auch den «Hass» des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegen die Menschen in Donezk. Russland forderte die internationale Gemeinschaft auf, das Verbrechen an den Zivilisten zu verurteilen. Schweigen hingegen könne Selenskyj zu neuen Gräueltaten ermutigen, hieß es.
Gasterminal in Russland in Brand geraten
Auf dem Gelände des russischen Erdgasproduzenten Novatek im Gebiet Leningrad ist in der Nacht zu Sonntag ein Terminal in Brand geraten. Verletzte habe es durch das Feuer im Ostseehafen Ust-Luga nicht gegeben, das Personal sei evakuiert worden, sagte der Gouverneur der Region, Alexander Drosdenko, laut Nachrichtenagentur Tass. Im Bezirk Kingisepp sei höchste Alarmbereitschaft ausgerufen worden. Ust-Luga liegt nahe der Grenze zum Nato-Mitglied Estland.