Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Sonntag, 31. Dezember 2023
Nach den verheerenden Attacken vom Freitag setzt Russland seine Angriffe gegen die Ukraine fort. Derweil gerät auch eine russische Grenzregion unter schweren Beschuss. Die News im Überblick.
Russland hat die Ukraine am Wochenende erneut mit Raketen und Drohnen beschossen. Infolge mehrerer Raketenangriffe sollen etwa in der ostukrainischen Stadt Charkiw mindestens 26 Menschen verletzt worden sein.
Im russischen Belgorod stieg unterdessen die Zahl der Toten Behördenangaben zufolge auf 24. Die Behörden der Grenzregion hatten am Samstag einen größeren ukrainischen Raketenangriff auf das Zentrum der Gebietshauptstadt gemeldet. Dieser erfolgte kurz nachdem Russland seinerseits die Ukraine in der Nacht zum Freitag mit den schwersten Bombardierungen seit Kriegsbeginn überzogen hatte.
Russland führt seit mehr als 22 Monaten einen brutalen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland.
Angriffe auf Charkiw: Mehrere Menschen im Krankenhaus
In Charkiw verursachten russische Luftangriffe in der Nacht zum Sonntag nach Behördenangaben weitere Schäden. Bürgermeister Ihor Terechow und die örtliche Staatsanwaltschaft sprachen am Sonntagmorgen von Angriffen mit Kampfdrohnen. Dadurch seien im Zentrum mehrere Wohngebäude, Büros und ein Café beschädigt worden. «Es gab einige Einschläge im Zentrum», schrieb Terechow im sozialen Netzwerk Telegram. Informationen über weitere Verletzte würden noch gesammelt.
Die Stadt dicht an der Grenze zu Russland war schon am Samstag von mehreren russischen Raketen getroffen worden. Dabei wurden nach Behördenangaben 26 Menschen verletzt. Unter anderem wurde ein großes Hotel beschädigt. Explosionen wurden in der Nacht zu Sonntag auch aus dem westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, von 49 angreifenden Drohnen über der Ukraine in der Nacht seien 21 abgeschossen worden. Diese Militärangaben sind nicht unabhängig überprüfen.
Belgorod meldet Tote durch größeren Angriff
In der grenznahen russischen Stadt Belgorod ist die Zahl der Toten nach einem ukrainischen Angriff offiziellen Angaben zufolge auf 24 gestiegen. Der Gouverneur des Gebietes, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete am Sonntag von weiteren Toten. Mehr als 100 Menschen seien durch Beschuss am Freitag und Samstag verletzt worden, schrieb er im sozialen Netzwerk Telegram. Am Sonntagmorgen wurde in der Großstadt mit etwa 350.000 Einwohnern erneut Raketenalarm ausgelöst. «Alle Einwohner sollen sich in Schutzräume begeben», schrieb Gladkow. Der Alarm wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, wie die Agentur Tass meldete.
Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. Die Zeitung «Ukrajinska Prawda» schrieb lediglich unter Berufung auf eine anonyme ukrainische Geheimdienstquelle, dass die ukrainische Armee auf militärische Objekte der Russen gezielt habe. Zivilisten seien aufgrund «unprofessioneller Aktionen der russischen Luftverteidigung sowie bewusster und geplanter Provokationen» zu Schaden gekommen.