Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Sonntag, 19. November 2023
Weil es am Boden für keine Seite im Ukrainekrieg vorangeht, spitzt sich vor dem Winter das Duell russischer Drohnen und Raketen gegen die ukrainische Flugabwehr wieder zu. Die News im Überblick.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Stärkung insbesondere der eigenen Flugabwehr angekündigt. Schritte zur Sicherung des Landes würden in den nächsten Wochen folgen, sagte Selenskyj gestern in seiner täglichen Videobotschaft. Dabei dankte er auch Deutschland für die Zusage von weiteren Militärhilfen an die Ukraine.
Anfang der Woche hatte die Bundesregierung angekündigt, die Militärhilfe für die Ukraine im kommenden Jahr von vier auf acht Milliarden Euro aufstocken zu wollen. Neben Deutschland dankte Selenskyj auch Finnland und Litauen für neue Rüstungspakete.
Die Flugabwehr spielt in den Überlegungen Kiews dabei eine besondere Rolle, auch wegen des kommenden Winters. «Je näher der Winter rückt, desto größer werden die russischen Anstrengungen sein, die Angriffe zu verstärken», sagte Selenskyj.
Tatsächlich gab es in der Nacht wieder in zahlreichen ukrainischen Regionen Luftalarm. Am späten Abend trat auch die Luftabwehr rund um die Hauptstadt Kiew in Aktion, wie die Agentur Ukrinform berichtete.
Die Militärverwaltung Kiews berichtete am Morgen von etlichen Drohnenangriffen aus verschiedenen Richtungen. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand gebe es aber keine Verletzten oder kritische Schäden in der Hauptstadt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Drohnenangriffe schädigen Infrastruktur
Bereits in der Nacht zuvor hatte Russland einen der größten Drohnenschwärme der vergangenen Wochen gegen sein Nachbarland geschickt. Immerhin sei es gelungen, fast 30 Drohnen abzufangen, lobte der ukrainische Staatschef am Samstagabend.
Allerdings wurden bei den russischen Drohnenangriffen in den südukrainischen Gebieten Saporischschja und Odessa nach Angaben Kiews Infrastrukturobjekte beschädigt. Laut der Kommandostelle Süd der ukrainischen Streitkräfte brach durch den Drohneneinschlag in Odessa ein Brand in einem Verwaltungsgebäude eines Energiekomplexes aus. Eine Person sei verletzt, das Feuer inzwischen unter Kontrolle gebracht worden, hieß es. Getroffen wurde aber auch die Stromversorgung. Nach Angaben des Betreibers DTEK waren am Samstag 2000 Menschen in der Region ohne Strom.