Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Sonntag, 12. November 2023
Der ukrainische Präsident ehrt Soldaten und Zivilisten, die zur Befreiung der Großstadt Cherson beigetragen haben. Und ein früherer Nato-Chef macht Kiew einen heiklen Vorschlag. Der Überblick.
Deutschland verdoppelt einem Medienbericht zufolge im kommenden Jahr die Militärhilfe für die Ukraine. Die Ampel-Koalition habe sich für 2024 auf die Summe von acht statt vier Milliarden Euro geeinigt. Das berichtete die «Bild am Sonntag» (BamS) unter Berufung auf Quellen im Bundesverteidigungsministerium.
Damit werde Deutschland erstmals das Nato-Ziel erfüllen, mehr als zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben.
In dem von Russland angegriffenen Land gingen die heftigen Kämpfe auch am heutigen Sonntag weiter. In der frontnahen Gebietshauptstadt Cherson im Süden wurde nach Behördenangaben ein Mann durch russischen Beschuss getötet. Auch die wichtigste Bibliothek der Stadt wurde getroffen und durch Feuer schwer beschädigt.
Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen schlug unterdessen vor, der Ukraine einen Teilbeitritt zum westlichen Bündnis ohne die von Russland besetzten Gebiete zu ermöglichen. Die Ukraine wehrt seit fast 21 Monaten eine russische Invasion ab.
Mehr deutsche Waffen für die Ukraine
Sprecher aus den Ministerien für Verteidigung und Finanzen äußerten sich auf Anfrage inhaltlich nicht zu dem BamS-Bericht über höhere Rüstungshilfen für Kiew. Sie verwiesen auf das laufende parlamentarische Verfahren. Der Haushaltsausschuss des Bundestages berät am Donnerstag in der sogenannten Bereinigungssitzung über die Ausgaben für 2024. Danach folgt die Haushaltsberatung im Plenum.
Die BamS zitierte den SPD-Haushaltsexperten Andreas Schwarz (SPD) mit den Worten: «Die Verdopplung der Militärhilfe ist richtig und wichtig. Damit wird unser Versprechen an die Ukraine mit dem nötigen Geld hinterlegt. Dass wir so auch noch die Nato-Quote mit 2,1 Prozent erfüllen, ist ein großer Erfolg der Ampel.»
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Freitag deutlich höhere Verteidigungsausgaben im zweistelligen Milliardenbereich bis ins nächste Jahrzehnt zugesichert. 2024 werde Deutschland erstmals das Zwei-Prozent-Ziel der Nato erreichen, hatte Scholz angekündigt.