Trump: Ukraine soll US-Plan bis Donnerstag akzeptieren
Autor: dpa
, Freitag, 21. November 2025
Im Ukraine-Krieg erhöht der US-Präsident den Druck auf die Ukraine: Es steht eine vorläufige Frist bis kommenden Donnerstag im Raum. Kremlchef Putin ist skeptisch.
US-Präsident Donald Trump erwartet von der Ukraine, dass sie den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan für ein Ende des Ukraine-Krieges bis kommenden Donnerstag im Wesentlichen akzeptiert. «Wenn alles gut läuft, neigt man dazu, die Fristen zu verlängern», sagte Trump in einem Gespräch mit Fox News Radio zwar auf die Frage, ob die USA der Ukraine eine «lockere Frist» gesetzt hätten, um dem Plan zuzustimmen. «Aber Donnerstag ist unserer Meinung nach ein geeigneter Zeitpunkt.» Am Abend telefonierte Trump mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu dem Friedensplan.
Der Tageszeitung «Washington Post» zufolge verknüpften die USA das Ultimatum mit einer Drohung. Sollte sich das von Russland angegriffene Land gegen den Friedensplan sträuben, müsse es mit dem Verlust der US-Unterstützung rechnen, berichtete das Blatt unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Selenskyj schwört Landsleute auf schwierige Zeit ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schwor in einer Videoansprache seine Landsleute «auf einen der schwersten Momente in der Geschichte unseres Landes» ein. «Gerade könnte die Ukraine vor einer sehr schweren Wahl stehen: Entweder die Würde verlieren oder das Risiko eingehen, den Schlüsselpartner zu verlieren. Entweder die schwierigen 28 Punkte (des US-Friedensplans) oder ein äußerst schwerer Winter», sagte der Staatschef.
Putin offen für Verhandlungen, aber dennoch skeptisch
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich nach Vorlage des US-Friedensplans offen für Verhandlungen. Der US-Plan könne die Grundlage sein für eine friedliche Lösung, sagte Putin bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates.
Er bestätigte erstmals, dass ihm der Text vorliegt. Es handele sich um eine neue Fassung von dem, was bereits früher diskutiert worden sei – etwa auch bei seinem Treffen mit Trump in Alaska im August. Zugleich äußerte der Kremlchef einmal mehr Zweifel, dass die Ukraine sich auf die Vorschläge einlasse. «Warum?», fragte Putin selbst die per Video zugeschalteten Sicherheitsratsmitglieder. «Die Ukraine ist dagegen», antwortete der Kremlchef selbst. Das Land und seine europäischen Verbündeten pflegten weiter die Illusion, Russland auf dem Schlachtfeld eine strategische Niederlage zufügen zu können.
Friedensplan der USA sieht 28 Punkte vor
Der Entwurf des US-Plans besteht aus 28 Punkten. Er wird kontrovers diskutiert, weil er der Ukraine große Zugeständnisse abverlangt. Zwar würde die Souveränität des Landes bestätigt, und sie soll Sicherheitsgarantien der USA erhalten. Die Ukraine müsste aber in ihrer Verfassung auf einen Beitritt zur Nato verzichten und Gebiete dauerhaft abtreten. Die Krim und die ebenfalls besetzten Gebiete Donezk und Luhansk sollen als faktisch russisch anerkannt werden.
Selenskyj bestätigte, den Plan in einem knapp einstündigen Gespräch mit US-Vizepräsident JD Vance besprochen zu haben. Gleichzeitig würdigte er erneut das Engagement von Trump. In seiner Videobotschaft versicherte der Präsident zudem: «Wir werden dem Feind keinen Anlass geben zu sagen, dass die Ukraine keinen Frieden wolle, dass sie den Prozess sabotiere und nicht zu Diplomatie bereit sei.» Er zähle dabei auf die Unterstützung der «europäischen Freunde».