Kieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Autor: dpa
, Mittwoch, 24. Januar 2024
Die Ukraine braucht gegen Russland Waffen aus dem Ausland, doch die Hilfe kommt in letzter Zeit nur schleppend. Der Außenminister rüttelt die Partner mit einem gewagten Vergleich auf. Der Überblick.
Als Teil der internationalen Rüstungshilfe für die Ukraine wird Deutschland erstmals Militärhubschrauber liefern. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe dem von Russland angegriffenen Land sechs Mehrzweckhubschrauber vom Typ Sea King Mk41, Zubehör- und Ersatzteilpakete sowie Ausbildung dafür zugesagt, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin am Abend mit.
Zuvor hatten sich die Unterstützer der Ukraine im sogenannten Ramstein-Format zu Beratungen zusammengeschaltet. «Für globale Sicherheit ist eine souveräne und sichere Ukraine unabdingbar, und unsere Unterstützung für die Ukraine wird nicht wanken», erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach dem Treffen.
Die ostukrainische Großstadt Charkiw wurde unterdessen am späten Abend abermals von russischen Raketen beschossen. Es gebe Schäden an ziviler Infrastruktur, schrieb der Gouverneur des Gebietes auf Telegram. Nach dem Raketenbeschuss mit vielen Toten in der Ukraine in der Nacht zuvor brachten auch nun wieder russische Drohnen Gefahr für weite Landesteile.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast zwei Jahren gegen eine russische Invasion - heute ist der 700. Kriegstag.
Selenskyj spricht von 18 Toten durch Raketenbeschuss
Durch die russischen Raketenangriffe wurden nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 18 Menschen getötet und etwa 130 Menschen verletzt. Er schlüsselte die Angaben nicht auf. Bis dahin hatten ukrainische Stellen etwas niedrigere Zahlen genannt.
In Charkiw sei ein ganz normales Hochhaus getroffen worden, in dem normale Menschen lebten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Ein normales Leben ist das, was das moderne Russland als Bedrohung für sich ansieht.» Doch Russland solle wissen, dass die Ukraine einen langen Arm habe. «Der russische Krieg wird auf jeden Fall nach Hause zurückkehren - dorthin, wo dieses Übel herkommt.»
Bundeswehr gibt alte Transporthelikopter ab
An den Beratungen über Militärhilfen für die Ukraine, dem sogenannten Ramstein-Format, nahmen nach Angaben von US-Verteidigungsminister Austin etwa 50 Staaten teil. In der Videokonferenz bat er seine Kollegen, Kiew möglichst viele Waffen zu liefern. Neue Zusagen der USA gab es nicht, denn dort blockiert innenpolitischer Streit die künftige Finanzierung der Ukraine-Hilfen. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow sprach davon, dass seine Streitkräfte viel mehr Artilleriemunition bräuchten. «Und es ist absolut notwendig, dass wir das Netz unserer Flugabwehr erhalten», sagte er nach Angaben seines Ministeriums.