Goldenstein: Rebellische Nonnen bekommen Angebot nach Kloster-Besetzung
Autor: Agentur dpa
Elsbethen, Freitag, 28. November 2025
Sie wollen nicht im Altenheim leben und kämpfen um ihr Zuhause in einem Kloster. Damit haben drei rebellische Ordensfrauen Aufsehen erregt. Jetzt macht der zuständige Stifts-Leiter ihnen ein Angebot.
Update vom 28.11.2025: Stifts-Leiter unterbreitet Nonnen Vorschlag nach Kloster-Besetzung
In den Streit um die Besetzung eines österreichischen Klosters durch drei betagte Nonnen kommt Bewegung: Der für die katholischen Ordensfrauen zuständige Stifts-Leiter Markus Grasl ist bereit, sie weiter in dem Kloster in Schloss Goldenstein bei Salzburg wohnen zu lassen, wie sein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatten die "Salzburger Nachrichten" über den Vorschlag berichtet.
Auch für die altersgerechte Anpassung des Klosters und die Pflegebetreuung der über 80-jährigen Frauen wäre gesorgt, so der Sprecher. Der Propst stellt jedoch eine Bedingung: Die Nonnen müssten künftig wieder in "Klausur" leben, also das Kloster nur eingeschränkt für ordensfremde Menschen öffnen.
Kloster-Besetzung nach Auszug aus Altersheim
Schwester Bernadette, Schwester Regina und Schwester Rita hatten Anfang September ein ihnen zugewiesenes Altersheim verlassen, weil sie dort nicht länger leben wollten. Sie verschafften sich Zutritt zum leerstehenden Kloster im Schloss Goldenstein, wo sie zuvor jahrzehntelang gearbeitet und gewohnt hatten. Mit der Besetzung und mit der internationalen Medienpräsenz der Nonnen gerieten sie in Konflikt mit Propst Grasl.
Grasls Kompromissangebot ist den Unterstützerinnen der Nonnen - darunter ehemalige Schülerinnen der Klosterschule Goldenberg - präsentiert worden. Nun müssten die Nonnen den Vorschlag prüfen, sagte eine der Helferinnen der Deutschen Presse-Agentur.
Originalmeldung vom 22.10.2025: Ordensschwestern fliehen aus Altenheim und besetzen Kloster
"Wir erleben jeden Tag Wunder", sagt Schwester Bernadette. Seit sechs Wochen besetzt sie mit zwei weiteren betagten Ordensfrauen das ehemalige Kloster im Schloss Goldenstein in Österreich. Sie berichten von einer Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft - auch aus Deutschland. Ihr Status bleibt zwar ungeklärt, doch eine Zwangsräumung müssen sie vorerst nicht fürchten.
Über den bewaldeten Bergen um Goldenstein in Elsbethen bei Salzburg hängt schon herbstlicher Nebel, doch im Klostergarten blühen noch einzelne Rosen. Hier hatten Schwester Bernadette (88), Schwester Regina (86) und Schwester Rita (82) jahrzehntelang gelebt und in der angeschlossenen Mittelschule gearbeitet, bevor sie in ein Altenheim verlegt wurden - gegen ihren Willen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagen.
Anfang September nahmen sie aus dem Heim Reißaus, ließen ihr leerstehendes Kloster aufsperren und richteten sich dort wieder ein. Dadurch gerieten sie in Konflikt mit dem für sie zuständigen Ordensleiter und sorgten für internationale Aufmerksamkeit in den Medien.