Gezielter Störangriff gegen von der Leyen - Russland steht unter Verdacht
Autor: Agentur dpa
Bulgarien, Montag, 01. Sept. 2025
In Bulgarien kam es zu einem Vorfall mit einem Flugzeug der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Experten ermitteln nun wegen möglicher GPS-Störungen durch Russland.
Russland steht unter dem Verdacht eines gezielten Störangriffs auf ein Flugzeug, mit dem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag nach Bulgarien geflogen ist. Nach Angaben einer Sprecherin gab es bei der Reise der deutschen Politikerin ein sogenanntes GPS-Jamming. Dabei werden Signale des satellitenbasierten Navigationssystems GPS gezielt gestört oder blockiert.
Die bulgarischen Behörden vermuten, dass Russland hinter der Attacke stecke, wie die Sprecherin weiter sagte. Sie seien dabei, den Fall zu untersuchen.
Trotz Angriff: Flugzeug kann sicher landen
Für Ursula von der Leyen (66) und die anderen Mitreisenden endete der Zwischenfall glimpflich. Ihr Charter-Flugzeug konnte demnach am Ende sicher in der Stadt Plowdiw landen.
Lebensgefahr bestand nach Angaben des Flughafendirektors für die Insassen nicht. Demnach ist es in der Regel unproblematisch, den Airport in Plowdiw ohne GPS anzufliegen. Es sei Routine, dass, wenn es Probleme mit dem einen Landesystem gebe, ein anderes eingesetzt werde, sagte Krassimir Peschew im Staatsrundfunk.
In diesem Fall sei es das Instrumentenlandesystem (ILS) gewesen. Der Flug und die Landung des Flugzeugs mit von der Leyen an Bord habe trotz des Zwischenfalls keine Sorgen bereitet. Peschew sagte weiter, er habe den Flug am Radar mitverfolgt.
Von der Leyen besuchte Munitionsfabrik
Nach der Landung fuhr die Kommissionspräsidentin wie geplant zu einem Treffen mit Ministerpräsident Rossen Scheljaskow und besuchte das größte staatliche Rüstungsunternehmen. Der Trip war Teil einer mehrtägigen Tour von der Leyens in Länder im Osten und Norden der EU.
Als ein möglicher Hintergrund der Attacke wurde in Brüssel genannt, dass es bei den politischen Gesprächen auf der Tour vor allem um Abschreckungs- und Verteidigungsinitiativen gegen Russland gehen sollte. Bulgarien spielt zudem auch als Waffenlieferant für die ukrainischen Streitkräfte eine Rolle. Nach Angaben von der Leyens kamen zu Beginn des russischen Angriffskrieges ein Drittel der Lieferungen aus dem Land am Schwarzen Meer.