Gaza-Krieg: Hoffen auf längere Feuerpause
Autor: dpa
, Mittwoch, 29. November 2023
Während der Feuerpause ließ die Hamas Dutzende israelische Geiseln aus dem Gazastreifen frei. Ob das bald endende Abkommen verlängert wird, entscheidet sich fernab des Kriegsschauplatzes. Der Überblick.
Nach der Freilassung einer weiteren Gruppe von Geiseln gehen die Verhandlungen über eine erneute Verlängerung der am Donnerstagmorgen endenden Feuerpause im Gaza-Krieg weiter.
Die USA kündigten an, man werde weiter mit Israel, Katar und Ägypten zusammenarbeiten, um zu sehen, ob die Pausen weiter ausgedehnt werden könnten. Auch heute sollen Geiseln im Austausch mit palästinensischen Häftlingen freikommen.
Freilassungen angekündigt
Ein ranghohes Mitglied der islamistischen Hamas hat die Freilassung zweier weiblicher Geiseln mit russischer Staatsangehörigkeit angekündigt. Hamas-Anführer Mussa Abu Marsuk sagte einem Radiosender im Gazastreifen, die Freilassung erfolge außerhalb des Abkommens mit Israel und als Geste an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Frauen sollen demnach am Mittwoch zusätzlich zu zehn israelischen Geiseln freigelassen werden.
Die israelischen Geiseln sollen im Gegenzug zur Entlassung von 30 weiteren palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freikommen. Die Hamas hatte bereits am Sonntag einen 25-jährigen israelisch-russischen Doppelstaatsbürger ohne Gegenleistung entlassen. Bislang hat die Hamas 81 Israelis und Ausländer im Austausch für 180 palästinensische Häftlinge freigelassen.
Unter den mehrheitlich israelischen Geiseln waren bislang elf mit deutsch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft. Nach israelischen Angaben werden noch mehr als 150 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, darunter ein zehn Monate altes Baby.
Am Dienstagabend hatten die Islamisten zehn Israelis sowie zwei Ausländer aus ihrer Gewalt entlassen, darunter war auch eine Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft. Sie war die elfte deutsch-israelische Staatsbürgerin, die frei kam. Während der seit Freitag geltenden Kampfpause kamen damit insgesamt 81 Geiseln frei. 61 davon sind Israelis, von denen einige noch andere Staatsbürgerschaften besitzen, und 20 Ausländer. Israel ließ im Gegenzug bislang 180 palästinensische Gefangene aus seinen Gefängnissen.
Das Golfemirat Katar, Ägypten und die USA vermitteln in den Gesprächen über die Feuerpause. Am Dienstag waren CIA-Direktor William Burns und der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Doha eingetroffen, um sich mit dem katarischem Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani über eine Ausweitung der Pause zu sprechen. Katar hat gute Kontakte zu der Organisation. In dem Golfemirat lebt die Hamas-Führungsspitze.