Astrazeneca-Entwicklerin warnt bereits vor nächster Pandemie: "Könnte noch ansteckender und tödlicher sein"
Autor: Verena Schultheiß
London, Dienstag, 07. Dezember 2021
Es werde „nicht das letzte Mal sein, dass ein Virus unser Leben und unsere Lebensgrundlage bedroht“, sagt Sarah Gilbert. Die Professorin gibt düstere Prognosen für künftige Pandemien und fordert Investitionen.
- Impfstoffentwicklerin warnt vor weiteren Pandemien
- Corona-Impfstoffe könnten gegen Omikron-Variante weniger wirksam sein
- Forderung nach Pandemievorsorge
Künftige Pandemien könnten noch tödlicher sein als die derzeitige Covid-Krise, warnt Sarah Gilbert. Die Impfstoffforscherin und Professorin gehört zu den Entwicklern des Impfstoffs Astrazeneca. Im Rahmen einer Vorlesungsreihe - die jährlich von dem Sender BCC gezeigt wird - sagte sie, es müssten mehr Mittel für die Pandemievorsorge bereitgestellt werden, um zu verhindern, dass die erzielten Fortschritte verloren gehen.
Corona-Schnelltest von CITEST: Den Testsieger der Stiftung Warentest bei Amazon ansehenSie warnt auch davor, dass Impfstoffe gegen die Omikron-Variante weniger wirksam sein könnten. Die Menschen sollten vorsichtig sein, bis mehr über die Krankheit bekannt ist. "Dies wird nicht das letzte Mal sein, dass ein Virus unser Leben und unsere Lebensgrundlage bedroht."
Fortschritte und Wissen dürfen nicht verloren gehen
"Die Wahrheit ist, dass das nächste Virus noch schlimmer sein könnte. Es könnte ansteckender oder tödlicher sein, oder beides", sagt Gilbert. "Wir können nicht zulassen, dass nach all dem, was wir durchgemacht haben, aufgrund der enormen wirtschaftlichen Verluste, die wir erlitten haben, immer noch keine Mittel für die Pandemievorsorge zur Verfügung stehen." Die Fortschritte, die gemacht wurden, und das Wissen, das gewonnen wurde, dürften nicht verloren gehen. Mehr über die neue Corona-Mutation könnt ihr hier nachlesen.
In Bezug auf die Omikron-Variante erklärt die Professorin, dass sie Spike-Protein Mutationen enthalte, die bekanntermaßen die Übertragbarkeit des Virus erhöhen. "Aber es gibt noch weitere Veränderungen, die dazu führen können, dass Antikörper, die durch die Impfstoffe oder durch die Infektion mit anderen Varianten gebildet werden, weniger wirksam sind, um eine Infektion mit Omikron zu verhindern", erläutert die Forscherin weiter. Bevor man nicht mehr über die neue Variante wisse, sollten die Menschen vorsichtig sein und Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung zu verlangsamen.
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Gilbert fordert, dass die raschen Fortschritte bei der Bereitstellung von Impfstoffen und Medikamenten während der Pandemie zur Norm werden. Es gebe ihrer Ansicht nach keinen Grund, warum nicht eine universelle Grippeimpfung entwickelt werden könne, um die Bedrohung durch die Influenza zu beseitigen.
Die Forscherin begann Anfang 2020 mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus, als Covid in China auftauchte. Der Impfstoff von Oxford und Astrazeneca ist heute der am weitesten verbreitete Impfstoff der Welt und wird in mehr als 170 Länder verschickt.