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Über 240 Tote bei Flugzeugabsturz über indischer Stadt - nur ein Passagier überlebt


Autor: Alexander Milesevic

380001 Ahmedabad, Freitag, 13. Juni 2025

Mit mehr als 240 Menschen an Bord stürzte ein Flugzeug in Indien kurz nach dem Abflug ab. Bei dem Unglück überlebt nur ein Passagier. Wie viele Menschen am Boden getötet wurden, ist noch unklar.
Teile eines abgestürzten Air India-Flugzeugs sind auf einem Gebäude in Ahmedabad, Indien, zu sehen.


Update vom 13.06.2025: Suche nach Ursache für Flugzeugunglück in Indien läuft

Den verheerenden Flugzeugabsturz in Indien mit über 240 Toten hat nur ein Passagier überlebt. Er werde in einem Krankenhaus behandelt, teilte die Fluggesellschaft Air India auf der Nachrichtenplattform X mit. Medienberichten zufolge entkam er durch einen Notausgang. Der Mann saß auf dem Platz 11A, einem Sitz in der ersten Reihe der Economy-Class an einem Notausgang. Der Mann sei desorientiert gewesen und habe Verletzungen am ganzen Körper davongetragen, sagte ein Arzt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber er scheint außer Gefahr zu sein."

Stunden nach dem Absturz hat die Suche nach der Ursache für das Desaster begonnen. Das Flugzeug der Fluggesellschaft Air India war am Donnerstag (12. Juni 2025) kurz nach dem Abheben in ein Wohngebiet nahe dem Flughafen der Metropole Ahmedabad im westindischen Bundesstaat Gujarat gestürzt. Die elf Jahre alte Boeing 787-8 war auf dem Weg nach London.

Laut unbestätigten Berichten soll kurz vor dem Unglück ein "Mayday"-Ruf aus dem Cockpit gekommen sein. Der Zeitung Hindustan Times zufolge sei einer der beiden Flugschreiber gefunden worden.

Britische Experten unterstützen Unfallermittler in Indien

Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Auch US-Präsident Donald Trump bot Unterstützung an. Indien sei ein "großes" und "starkes" Land, doch die Vereinigten Staaten stünden bereit, im Bedarfsfall sofort Hilfe zu leisten, sagte der Republikaner bei einer Veranstaltung im Weißen Haus in Washington. Der Flugzeughersteller Boeing erklärte sich ebenfalls bereit, die Untersuchungen zu unterstützen.

Bei dem Absturz kamen 241 Menschen an Bord ums Leben, wie die Air India mitteilte. Wie viele Menschen bei dem Unglück am Boden ihr Leben verloren, war zunächst unklar. Wie die indische Nachrichtenagentur PTI unter Berufung auf die stellvertretende Polizeichefin von Ahmedabad berichtet, seien insgesamt mindestens 265 Menschen ums Leben gekommen. Die Leichen seien in das Zivilkrankenhaus der Stadt gebracht worden. Die Polizei sprach von Dutzenden Verletzten.

Unter den Passagieren befanden sich laut Air India 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, sieben portugiesische Staatsangehörige und ein Kanadier. Der 40-Jährige Überlebende ist ein britischer Staatsbürger indischer Abstammung. Er soll laut Reuters mit seinem Bruder in Indien Verwandte besucht haben. 

Wohnheim für Mediziner bei Absturz getroffen

Die Maschine traf bei dem Absturz ein Wohnheim für Mediziner. Auf Videos war erkennbar, dass Teile des Flugzeugs das Gebäude durchschlugen. So lagen Trümmer einem Speisebereich mit stehen gebliebenen Tellern. Mindestens fünf Medizinstudenten seien gestorben, als ein Teil der Unglücksmaschine auf ihre Unterkunft fiel, so der indische Sender NDTV.

Am Unglücksort bot sich ein Bild der Zerstörung. "Ich war zu Hause, als ich massiven Lärm hörte. Als ich hinausging, um nachzusehen, was passiert war, lag dichter Rauch in der Luft. Überall waren Leichen und Wrackteile des Flugzeugs", sagte ein Augenzeuge in einem Video der Nachrichtenagentur PTI. Rettungskräfte transportierten im Laufe des Tages zahlreiche mit weißen Tüchern bedeckte Leichen ab. Der indische Premierminister Narendra Modi sprach von einer "Tragödie", die fassungslos mache. "In dieser traurigen Stunde" seien seine Gedanken bei allen Betroffenen.

Der Flug AI171, eine Boeing des Modells 787 Dreamliner, sollte von Ahmedabad nach London-Gatwick fliegen und am Abend in England ankommen. Nur Sekunden nach dem Start stürzte die Maschine ab. Nach Daten des Flugzeugtrackers "Flightradar24" war für den Flug die elf Jahre alte Maschine mit der Kennzeichnung VT-ANB vorgesehen. Laut Daten des Flugzeugtrackers "Flightradar24" war die elf Jahre alte Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner mit der Kennzeichnung VT-ANB für den Flug eingeplant. Planmäßig sollte diese um 13.10 Uhr in Ahmedabad im westindischen Bundesstaat Gujarat starten und um 18.25 Uhr (jeweils Ortszeit) in London landen. Ahmedabad ist eine der größten Städte Indiens und liegt im Westen des Landes. Bei der Volkszählung 2011 lebten dort 5,6 Millionen Menschen.

Auswertung der Flugdaten entscheidend

Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das kontinuierlich Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe übermittelt, zeigen laut "Flightradar24", dass das Flugzeug bis auf 625 Fuß gestiegen war - danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuß pro Minute gefallen. 

Die Ursache für den Absturz war zunächst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem "tragischen Unfall" sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien.

Entscheidend für die Aufklärung des Unglücks ist laut dem Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt ist die Analyse der Blackbox-Daten. Momentan sei es noch zu früh für eine Einschätzung. "Eine Erklärung könnte zum Beispiel sein, dass die Startklappen nicht richtig gefahren sind", sagte Großbongardt in der ARD-"Tagesschau". "Aber man kann im Augenblick wirklich nur spekulieren, denn entscheidend ist, dass der Flugdatenschreiber geborgen wird, dass die Daten analysiert werden und man dann sieht, was passiert ist im Flugzeug."

Qualität bei Air India zuletzt besser geworden

Obwohl bisher kaum etwas bekannt sei, könne man nach dem "Ausschlussprinzip" davon ausgehen, dass kein Anschlag oder eine kriminelle Aktion hinter dem Absturz stecke, sagte Luftfahrtexperte Andreas Spaeth zu tagesschau24.

Der Fluggesellschaft Air India attestierte der Experte eine zuletzt zunehmend bessere Qualität. "Air India hatte lange Zeit einen sehr schlechten Ruf, solange sie im Staatsbesitz war." Der neue Eigentümer, die Tata Group, habe jedoch viel investiert und den Qualitätsstandard so weit erhöht, "dass die Air India Mitglied der Star Alliance sein konnte zusammen mit Lufthansa, United und anderen wirklich sehr renommierten Airlines."

Ursprungsmeldung vom 12.06.2025: Dramatischer Flugzeugabsturz in indischer Stadt - mindestens 204 Tote

Ein Passierflugzeug der Gesellschaft Air India ist kurz nach dem Abflug in der westindischen Stadt Ahmedabad gestürzt. Wie die Zeitung The Times of India und andere indische Medien unter Berufung auf die Generaldirektion für zivile Luftfahrt berichten, sollen sich 242 Menschen an Bord der Maschine befunden haben. Wie der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda auf der Plattform X mitteilte, soll es zahlreiche Todesopfer geben. Gegenüber der dpa bestätigte ein Polizeisprecher nun: Es wurden bereits 204 Leichen geborgen.

Von der Fluggesellschaft hieß es zunächst nur, der Flug AI171 von Ahmedabad nach London-Gatwick sei in einen "Zwischenfall" verwickelt. Laut Daten des Flugzeugtrackers "Flightradar24" war die elf Jahre alte Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner mit der Kennzeichnung VT-ANB für den Flug eingeplant. Planmäßig sollte diese um 13.10 Uhr in Ahmedabad im westindischen Bundesstaat Gujarat starten und um 18.25 Uhr (jeweils Ortszeit) in London landen.

Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das kontinuierlich Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe übermittelt, zeigen laut "Flightradar24", dass das Flugzeug bis auf 625 Fuß gestiegen war - danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuß pro Minute gefallen. 

Das ist über die Passagiere bekannt

In den sozialen Netzwerken kursieren zahlreiche Videos und Bilder, die die Unfallstelle zeigen sollen. Verifiziert sind die Aufnahmen, die teils verheerende Eindrücke von der Absturzstelle vermitteln würden, nicht. Das Flugzeug soll allerdings in ein Gebäude gestürzt sein. Unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein "Mayday"-Ruf aus dem Cockpit der Maschine.

Auf Fernsehbildern waren brennende Trümmerteile und dichter schwarzer Rauch zu sehen, der in der Nähe des Flughafens in den Himmel stieg. Die Aufnahmen zeigten zudem, wie Menschen auf Tragen gelegt und mit Krankenwagen abtransportiert wurden. 

Die Ursache für den Absturz war am Donnerstagvormittag (12. Juni 2025) völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von Air India, der von einem "tragischen Unfall" sprach. Der Fokus liege nun auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien. In dem Flugzeug sollen sich Staatsbürger aus Indien, Großbritannien, Kanada und Portugal befunden haben. ami/mit dpa