F-35-Kampfjets für Saudi-Arabien: Trump empfängt Kronprinzen
Autor: Christoph Meyer, Cindy Riechau und Franziska Spiecker, dpa
, Dienstag, 18. November 2025
Die Monarchie am Golf spielt eine zunehmend bedeutende Rolle als strategischer Partner der USA. Was bedeutet das für Israel und den Nahost-Konflikt?
Erstmals nach der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vor gut sieben Jahren besucht Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman das Weiße Haus. Für MBS, wie der 40-Jährige de facto Herrscher oft genannt wird, dürfte der Empfang durch US-Präsident Donald Trump in Washington die endgültige Rehabilitation auf großer politischer Bühne bedeuten.
Die Ermordung des Regierungskritikers im saudischen Konsulat in Istanbul 2018 hatte das Verhältnis zu den USA deutlich getrübt. Doch davon dürfte nichts mehr zu spüren sein. Es sei mehr als nur ein Treffen, kündigte Trump an, man werde den saudischen Thronfolger ehren.
Khashoggi hatte unter anderem als Kolumnist der renommierten US-Zeitung «Washington Post» gearbeitet. Seine Leiche wurde zerstückelt und ist bis heute unauffindbar. Die US-Geheimdienste sahen den saudischen Kronprinzen als Drahtzieher für die Tat.
Bereits am Vortag des Besuchs machte der US-Präsident zudem eine Ankündigung, auf die die Saudis gepocht hatten: Die USA wollten hochmoderne F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien verkaufen, sagte er. Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben.
Worum es bei dem Treffen gehen soll
Yasmine Farouk, Expertin für die Golfregion bei der Denkfabrik International Crisis Group erwartet, dass der Fokus des Treffens in den USA auf den bei einem Besuch Trumps in Saudi-Arabien im Mai anvisierten bilateralen Abkommen liegen wird. Allein Rüstungsgeschäfte im Wert von 142 Milliarden US-Dollar waren damals vereinbart worden. Zur Debatte steht nun auch ein Sicherheitsabkommen.
Auch eine Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung von Atomenergie in Saudi-Arabien könnte Teil der Gespräche sein. Trump pocht außerdem auf eine baldige Normalisierung der Beziehungen des Wüstenstaats mit Israel.
Saudi-Arabiens Bedeutung nimmt zu
Die Bedeutung Saudi-Arabiens als strategischer Partner im Nahen Osten wächst. So fädelte der saudische Kronprinz ein erstes Treffen zwischen Trump und dem syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa ein. Auch bei den Bemühungen um einen langfristigen Frieden für den Gazastreifen wird den Saudis eine wichtige Rolle zugeschrieben.