Druckartikel: Durchbruch in Gaza-Verhandlungen: "Trump verdient den Friedensnobelpreis"

Durchbruch in Gaza-Verhandlungen: "Trump verdient den Friedensnobelpreis"


Autor: Stefan Lutter

Tel Aviv, Donnerstag, 09. Oktober 2025

Zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs haben sich Israel und die islamistische Hamas nach Angaben von US-Präsident Donald Trump auf die Umsetzung der ersten Phase eines US-Friedensplans geeinigt. Demnach sollen alle Geiseln bald freigelassen werden.
Laut US-Präsident Donald Trump haben sich Israel und die Hamas auf einen Gaza-Deal geeinigt. (Archivbild)


Nach jahrelangen Feindseligkeiten und unzähligen gescheiterten Vermittlungsversuchen haben die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas einen bedeutenden Wendepunkt erreicht. US-Präsident Donald Trump verkündete einen Durchbruch bei den Gesprächen, die unter ägyptischer Vermittlung stattfanden.

Als Teil der Einigung sollen alle israelischen Geiseln freigelassen und die israelischen Truppen auf eine zuvor vereinbarte Linie zurückgezogen werden. Dies markiert die erste Phase eines umfassenden Friedensplans, der von den USA entwickelt wurde und eine langfristige Stabilisierung der Region zum Ziel hat.

Durchbruch im Gaza-Konflikt: Trump als Friedensstifter gefeiert

Der israelische Staatschef Isaac Herzog äußerte sich nach der Bekanntgabe des Abkommens äußerst positiv und lobte Trump öffentlich. In einer Nachricht auf der Plattform X schrieb Herzog: "Es besteht kein Zweifel, dass er dafür den Friedensnobelpreis verdient hat." Er hob hervor, dass das Abkommen eine neue Perspektive der Hoffnung für die gesamte Region eröffne und eine Chance zur Versöhnung und Heilung biete.

Auch der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, zeigte sich optimistisch. Auf der Plattform X schreibt er: "Danke an die Friedensstifter! Es ist schön, mit der Aussicht auf ein Ende des Alptraums aufzuwachen." Er bezeichnete das Abkommen als einen "lang ersehnten Durchbruch" und erklärte, dass er voller Energie sei, um sich für Frieden, Wiederaufbau und Heilung einzusetzen. Seibert betonte, dass das Ende des Krieges und die Freilassung der Geiseln eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten darstellen würden.

Die Hamas, die das Abkommen ebenfalls bestätigte, erklärte, dass die Freilassung der Geiseln und der Abzug israelischer Truppen wichtige Voraussetzungen für weitere Gespräche seien. Dies könnte den Weg für eine künftige Koexistenz ebnen, wenn auch weiterhin einige kritische Punkte, wie die Entwaffnung militanter Gruppen, ungelöst bleiben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erleichtert auf die angekündigte Freilassung der in der Gewalt der islamistischen Hamas befindlichen Geiseln reagiert. "Mit der Einigung auf die erste Phase des Plans werden alle unsere Geiseln nach Hause gebracht. Dies ist ein diplomatischer Erfolg und ein nationaler und moralischer Sieg für den Staat Israel", schrieb der Regierungschef auf  X: "Von Anfang an habe ich klargestellt: Wir werden nicht ruhen, bis alle unsere Geiseln zurückgekehrt und alle unsere Ziele erreicht sind." 

Trump und der Friedensnobelpreis

Durch Entschlossenheit, militärische Maßnahmen und die Anstrengungen von US-Präsident Donald Trump sei zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs nun ein Wendepunkt erreicht worden, schrieb Netanjahu über den Durchbruch in der Geiselfrage. "Mit Gottes Hilfe werden wir sie alle nach Hause bringen." Israels Oppositionsführer Jair Lapid schrieb ebenfalls auf X: "Wir warten mit angehaltenem Atem auf unsere Kinder." Auch er dankte US-Präsident Trump.

Donald Trump selbst nutzte die Gelegenheit, um seine Errungenschaften als Friedensstifter zu betonen. Bei der UN-Vollversammlung in New York erklärte er, dass er seit seinem Amtsantritt bereits mehrere Kriege beendet habe und dafür den Friedensnobelpreis verdienen würde. Diese Aussage sorgte international für gemischte Reaktionen, doch die jüngsten Entwicklungen in Gaza könnten seine Forderung untermauern. Der diesjährige Gewinner des Friedensnobelpreises soll am kommenden Freitag bekanntgegeben werden.

Die Einigung zwischen Israel und der Hamas ist jedoch nur die erste Phase eines komplexen Friedensplans. Laut Trumps Vorschlag soll die Hamas im Gegenzug zur Freilassung der Geiseln Amnestie für Mitglieder erhalten, die sich zu friedlicher Koexistenz verpflichten und ihre Waffen niederlegen. Bisher hatte die Hamas eine Entwaffnung strikt abgelehnt, da dies ihre Machtbasis erheblich schwächen würde. Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass weitere Kompromisse erzielt werden.

Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden

Die Vereinbarung wird als großer diplomatischer Erfolg für Trump gewertet, der sich seit Beginn seiner Amtszeit aktiv in die Lösung internationaler Konflikte einmischt. Experten warnen jedoch, dass die Umsetzung des Friedensplans zahlreiche Herausforderungen birgt. Insbesondere die Entwaffnung der Hamas und die Sicherstellung einer langfristigen Waffenruhe könnten zu Streitpunkten werden. Dennoch sehen viele Beobachter in dem Abkommen einen historischen Moment, der das Potenzial hat, den Nahostkonflikt nachhaltig zu entschärfen.

Die Einwohner Israels und des Gazastreifens reagierten überwiegend positiv auf die Ankündigungen. In Tel Aviv versammelten sich Hunderte Menschen, um die Freilassung der Geiseln zu feiern. Gleichzeitig herrscht im Gazastreifen Erleichterung über die Aussicht auf ein Ende der Feindseligkeiten, auch wenn der Wiederaufbau der Region noch Jahre dauern wird. sl/mit dpa