Bluttat im Friedensgericht schockiert Belgien
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, Donnerstag, 03. Juni 2010
Ein blutiger Rachefeldzug im Friedensgericht von Brüssel erschüttert Belgien. Mit einer Pistole und einem Beil hat ein Mann am Donnerstag eine Richterin und einen Justizbeamten umgebracht.
Belgischen Medienberichten zufolge wollte der aus Albanien stammende Mann Rache dafür nehmen, dass die Richterin im Streit um das Sorgerecht für seine Kinder zugunsten der Ehefrau entschieden hatte. Der Täter konnte zunächst flüchten.
Es geschah um 11.20 Uhr. Der Mann war als Zuschauer in den Gerichtssaal des Friedensgerichts gekommen. Wortlos hatte er plötzlich die Pistole gezogen und auf die Gerichtspräsidentin Isabelle Brandon (61) und den Justizbeamten geschossen. Die Staatsanwaltschaft sagte, die Schüsse seien tödlich gewesen. Brüsseler Zeitungen berichteten unter Berufung auf Zeugen, der Mann habe auch ein Beil gehabt und mit diesem auf beide Opfer eingeschlagen. Im Gerichtssaal herrschten Panik und Entsetzen. Einer von drei Rechtsanwälten im Saal stürzte hinter dem Täter her, als dieser flüchtete, verlor den Mann aber aus den Augen. Ein anderer Advokat telefonierte nach der Polizei. Der Pförtner des Friedensgerichtes rief, als er die Schüsse hörte, die Polizeiwache im nur wenige Meter entfernten Justizpalast an. Von dort, wo schweren Verbrechern der Prozess gemacht wird und wo selbstverständlich strenge Eingangskontrollen herrschen, kamen die ersten Polizisten gelaufen. Als sie in den Gerichtssaal stürmten, waren die 61 Jahre alte Richterin und der Justizbeamte schon tot.
Wenige Stunden später wollte ein Staatsanwalt die Angaben über den Täter noch nicht offiziell bestätigen. Medienberichten zufolge wollte sich der Albaner jedoch dafür rächen, dass er im Sorgerechtsstreit um die Kinder unterlegen war.