Auto rast in Fußgänger-Gruppe: Deutsche Schülerinnen sterben bei Unfall in Toskana
Autor: Nadine Wüste, Alexander Milesevic, Agentur dpa
Lido di Camaiore, Donnerstag, 19. Sept. 2024
In der Toskana wurden zwei deutsche Schülerinnen von einem Auto erfasst und getötet. Die Fahrerin, eine 44-Jährige, soll "alles überfahren haben, was ihr in die Quere kam". Die Bestürzung ist groß.
Update vom 19.09.2024, 18.49 Uhr: Schulministerin und Duisburger OB erschüttert über Unfall in Toskana
Der Tod von zwei Schülerinnen aus Duisburg bei einem Unfall während einer Oberstufenfahrt in der Toskana hat bei vielen Politikern für großes Entsetzen gesorgt. "Dass Schülerinnen auf einer Klassenfahrt ums Leben gekommen und schwer verletzt worden sind, schockiert mich zutiefst", erklärte NRW-Schulministerin Dorothee Feller. Die CDU-Politikerin dankte besonders den Lehrkräften und der Leitung der betroffenen Duisburger Gesamtschule für ihren Einsatz in dieser äußerst schwierigen Situation. "Wir werden alles tun, um die Schule in dieser Zeit bestmöglich zu unterstützen", sagte Feller.
Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link äußerte sein Beileid und Mitgefühl. Seine Gedanken seien bei den Familien, Freunden und Lehrkräften. "Wir als Stadtgemeinschaft Duisburg stehen an Ihrer Seite und werden Ihnen helfen, wo wir helfen können."
Beim Unfall an der Mittelmeerküste der Toskana kamen zwei Abiturientinnen aus Duisburg ums Leben, als sie im Strandbad Lido di Camaiore von einem Auto einer 44-jährigen Frau erfasst wurden. Eine weitere Duisburger Schülerin wurde verletzt.
Alkohol- und Drogentest bei Fahrerin negativ
Gegen die Fahrerin – eine Brasilianerin, die in Italien lebt – wird nun wegen eines Tötungsdelikts im Straßenverkehr ermittelt. Die 44-Jährige erlitt ebenfalls Verletzungen, konnte jedoch das Krankenhaus nach einigen Stunden verlassen. Nach Berichten von Augenzeugen raste sie am Mittwochabend (18. September 2024) mit ihrem schwarzen Wagen gegen 19 Uhr durch die stark frequentierte Innenstadt. Dabei soll sie auch zwei rote Ampeln überfahren haben. Mehrere Fußgänger, darunter auch die beiden Deutschen, wurden frontal erfasst. Die Fahrt endete erst, nachdem die 44-Jährige mit ihrem Wagen mehrere geparkte Fahrzeuge gerammt hatte.
Die genauen Hintergründe waren am folgenden Tag noch unklar. Die Polizei entnahm der Frau eine Blutprobe, um festzustellen, ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa war der Test jedoch negativ – es wurden also keine Spuren gefunden. Mehrere Zeugen berichteten, dass die Frau nach dem Ende der Todesfahrt abwesend gewirkt und sich merkwürdig verhalten habe. Ein Junge sagte: "Die Frau hat mit den Augen ins Leere gestiert." Ein anderer Zeuge gab sie mit den Worten wieder: "Ich habe nichts bemerkt." Möglicherweise stand sie unter Schock.
Ursprungsmeldung vom 19.09.2024, 9.36 Uhr: Auto in der Toskana rast in Fußgänger-Gruppe
Schreckliches Ende einer Klassenreise nach Italien: Zwei Schülerinnen aus Duisburg kamen bei einem Verkehrsunfall an der toskanischen Mittelmeerküste ums Leben. Die Teenager, Jahrgänge 2005 und 2006, wurden von einem Auto erfasst, das im Strandbad Lido di Camaiore aus unerklärlichen Gründen in eine Gruppe von Fußgängern fuhr. Laut Angaben der italienischen Polizei wurden insgesamt sieben Personen verletzt, eines der Opfer schwebte auch am Morgen danach noch in Lebensgefahr.
Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Schulministeriums besuchten die beiden jungen Frauen die Gesamtschule Duisburg-Mitte. Sie waren Schülerinnen der Abschlussklasse Q2 und befanden sich auf Studienfahrt in der Toskana. Schulpsychologen seien vor Ort und die Schule erhalte jede erdenkliche Unterstützung. Das Ministerium bat jedoch um Verständnis, dass die Schulgemeinde für die Verarbeitung des Vorfalls einen geschützten Raum benötige.