Australien: Vermisste deutsche Backpackerin (26) wieder da - bedankt sich "aus tiefster Seele"
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa, Nadine Wüste
6472 Beacon, Montag, 14. Juli 2025
Carolina Wilga, eine Rucksackreisende aus Deutschland, wurde in Australien nach langer Suche lebend gefunden. "Ich bin einfach unendlich dankbar, dass ich überlebt habe", sagt sie aus dem Krankenhaus.
Update vom 14.07.2025: Backpackerin bedankt sich "aus tiefster Seele"
Einige Tage nach ihrer Rettung aus der australischen Wildnis hat sich eine deutsche Rucksackreisende emotional bei allen Unterstützern bedankt. Die 26-jährige Carolina Wilga war zwölf Tage lang vermisst, bevor eine Spaziergängerin sie am Freitag (11. Juli 2025) zufällig im Outback fand.
"Ich bin einfach unendlich dankbar, dass ich überlebt habe", zitierten australische Medien aus einer Mitteilung aus dem Krankenhaus in Perth, wo sie sich von den Strapazen erholen soll. Ihr Fahrzeug war bereits am Donnerstag (10. Juli 2025) im dichten Buschland des riesigen Karroun Hill Nature Reserve entdeckt worden - aber von der jungen Frau fehlte jede Spur. Wilga erzählte nun erstmals, was genau passiert war.
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Warum verließ sie ihr Fahrzeug? "Manche fragen sich vielleicht, warum ich mein Auto überhaupt verlassen habe, obwohl ich Wasser, Essen und Kleidung da hatte", schrieb sie. "Die Antwort lautet: Ich hatte die Kontrolle über das Auto verloren und war einen Abhang hinuntergerollt." Bei dem Unfall habe sie sich schwer am Kopf verletzt.
"Infolge des Unfalls habe ich mein Auto völlig verwirrt verlassen und mich verirrt." Sie bedankte sich "aus tiefster Seele" für die unglaubliche Unterstützung während der Suchaktion, betonte Wilga, die bereits seit zwei Jahren durch Australien reiste und den Trip teilweise durch Arbeit in Minen finanziert hatte. "Der Gedanke an all die Menschen, die an mich geglaubt, nach mir gesucht und weiter für mich gehofft haben, gab mir in meinen dunkelsten Momenten die Kraft, weiterzumachen."
Neben der Polizei, den Suchtrupps und dem deutschen Konsulat dankte sie auch den Krankenschwestern, "die sich mit so viel Mitgefühl um mich gekümmert haben". Gleichzeitig bedankte sie sich bei allen Menschen rund um den Globus, die einfach an sie gedacht hätten – "und natürlich meiner Retterin und meinem Engel Tania!" Die Australierin Tania Henley hatte Wilga am Freitag an einem Pfad im Outback entdeckt und in ihrem Auto in den nächsten Ort mitgenommen.
Laut Polizei hatte sie bis dahin Regenwasser und Wasser aus Pfützen getrunken und teilweise in Höhlen übernachtet. Dabei sei sie einerseits strömendem Regen und Minusgraden, andererseits der starken australischen Sonne ausgesetzt gewesen, hieß es.
Das Verschwinden der Deutschen, die in einem Van unterwegs war, hatte eine riesige Suchaktion ausgelöst. Ihr Telefon war ausgeschaltet - was die Sorgen noch erhöhte, weil sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert hatte. Wilgas Mutter hatte in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, die Suche der Polizei nach ihrer Tochter zu unterstützen.