Affenpocken: Erste Übertragung von Mensch auf Hund nachgewiesen - diese Symptome hatte das Tier
Autor: Dunja Neupert-Kalb
Paris, Montag, 22. August 2022
Es ist der erste Fall seiner Art: Ein Hund wurde positiv auf das Affenpockenvirus getestet. Der Vierbeiner steckte sich wohl bei seinen Besitzern an und entwickelte ähnliche Symptome.
Das Affenpockenvirus breitet sich immer weiter aus. Jetzt wurde der erste Fall bekannt, in dem es zu einer Übertragung von Mensch zu Tier gekommen sei. Wie mehrere Medien berichten, steckte sich der Hund wohl bei seinen Besitzern an. Der Vierbeiner litt unter ähnlichen Krankheitssymptomen und wurde positiv auf die gleiche Art von Affenpocken getestet wie einer seiner Besitzer.
In der Fachzeitschrift "The Lancet" beschreiben Forscherinnen und Forscher den Fall. Das Forschungsteam für Infektionskrankheiten der Pariser Sorbonne schreibt, dass es sich bei den betroffenen Personen um zwei Männer aus Frankreich handelt, die am 10. Juni 2022 in einem Pariser Krankenhaus positiv auf Affenpocken getestet wurden. Anschließend wurden sie dort auch behandelt.
Affenpocken-Symptome zeigten sich sechs Tage nach dem Sex
Die beiden Männer im Alter von 27 und 44 Jahren lebten der Studie zufolge in einem gemeinsamen Haushalt, jedoch nicht in einer "exklusiven Beziehung" miteinander, wie das Forschungsteam mitteilt. Beide Männer entwickelten etwa sechs Tage nach dem Sex mit anderen Partnern Analgeschwüre. Darüber hinaus zeigten sich weitere Symptome wie Hautausschläge, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Einen Überblick zu typischen Affenpocken-Symptomen und wie du dich vor einer Infektion schützen kannst, liest du hier.
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Zwölf Tage nachdem bei den beiden Männern Symptome festgestellt wurden, bemerkten sie auch bei ihrem Hund erste Auffälligkeiten. Der vierjährige italienische Windhund entwickelte ebenfalls Krankheitsanzeichen, die an Affenpocken erinnerten: Läsionen auf Haut und Schleimhäuten, eitrige Pickel auf dem Bauch sowie ein Geschwür am Anus.
Ein Arzt testete den Windhund schließlich ebenfalls positiv auf das Affenpockenvirus - auf die gleiche Virusart wie der 44-jährige Besitzer. Die Männer gaben der Studie zufolge an, dass sie mit ihrem Hund gemeinsam in einem Bett schlafen würden. Allerdings achteten sie wohl seit dem Beginn ihrer Symptome darauf, den Hund von anderen Menschen und Tieren fernzuhalten.
Erster bekannter Fall von Übertragung von Mensch zu Tier
Eine Infektion von Haustieren wie Hunden und Katzen war bis zu diesem Fall aus Frankreich noch nicht bekannt. Wie die Autorinnen und Autoren der Studie berichten, soll dieser Fall nun zeigen, dass es möglicherweise nötig sei, Haustiere von positiv auf Affenpocken getesteten Personen zu isolieren.
Am 12. August aktualisierte das "US-Center for Disease Control and Prevention" seine Website, um darauf hinzuweisen, dass Hunde mit Affenpocken infiziert werden können, wie "ntv" mitteilt. Auf der Webseite werden zudem weitere Tiere aufgeführt, von denen bekannt ist, dass sie potenziell anfällig für Affenpocken sind: darunter Präriehunde, Eichhörnchen, Murmeltiere, Chinchillas, Riesenbeutelratten, Igel, Spitzmäuse, Affen und Menschenaffen.