Wie die Dating-App in die Welt kam: Lily James in «Swiped»
Autor: Philip Dethlefs, dpa
, Freitag, 19. Sept. 2025
Sie war Mitgründerin von Tinder und verklagte das Unternehmen auf sexuelle Belästigung. Dann gründete sie Bumble, wo Frauen die Kontrolle haben. Ein Film erzählt die Geschichte von Whitney Wolfe Herd.
Online-Dating ist ein Massenphänomen. Allein in Deutschland nutzen nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft rund 7,5 Millionen Menschen Dating-Apps wie Tinder oder Bumble. Ein neuer Hollywood-Film erzählt nun die Entstehungsgeschichte dieser beiden konkurrierenden Apps: «Swiped» ist seit 19. September beim Streamingdienst Disney+ zu sehen.
In «Swiped» steht die Unternehmerin Whitney Wolfe Herd im Mittelpunkt, die Tinder im Streit verließ, Bumble gründete und sich in der von Männern dominierten Techwelt behauptet hat.
Die Britin Lily James («Downton Abbey», «Cinderella») spielt Wolfe Herd, die mit ihrer Klage gegen Tinder 2014 in den Schlagzeilen war. «Ich hatte keine Ahnung von dieser Frau, die nicht nur hinter einer, sondern gleich zwei dieser Dating-Apps steckt, die das Kennenlernen revolutioniert haben», räumte Lily James im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London ein. «Ich wollte diese Geschichte einfach teilen.»
Offener Sexismus in der Tech-Branche
«Swiped» beginnt wie eine romantische Komödie. Unter einem falschen Namen schleicht sich Whitney in Los Angeles auf eine Party für Start-up-Unternehmer, wo sie Werbung in eigener Sache macht. Vor dem Eingang lernt sie den attraktiven Sean (Ben Schnetzer) kennen, der sich als Gründer eines Start-ups entpuppt und ihr tags darauf einen Job in seiner Firma gibt. Eines der Projekte dort ist eine Dating-App.
Tatsächlich geht Whitney eine Beziehung mit ihrem Kollegen Justin (Jackson White) ein. Bald wird sie befördert und ist als einzige Frau eine Mitgründerin der App Tinder, an deren erfolgreicher Entwicklung und Markteinführung sie maßgeblich beteiligt ist. Doch Whitney erlebt auch die hässliche Seite der Tech-Welt mit offenem Sexismus - sowohl in der App als auch an ihrem Arbeitsplatz - mit Mobbing und Machtmissbrauch
Als sie die toxische Beziehung zu Justin beendet, wird es für sie noch unangenehmer. In der Folge verlässt sie Tinder, verklagt das Unternehmen und gründet schließlich Bumble: eine Plattform, auf der nur die Frauen den entscheidenden Schritt machen können. Dabei wird sie vom russischen Investor Andrey Andreev (Dan Stevens) gefördert.
Dating «mit Bumble neu erfunden»
«Was sie mit Bumble gemacht hat – wie sie das Dating neu erfunden und Frauen die Kontrolle gegeben hat, um die Branche zum Positiven zu verändern, einen sichereren Raum zu schaffen und echten Wandel herbeizuführen – das fand ich unglaublich inspirierend und motivierend», sagt James, die Online-Dating nach eigener Aussage noch nie versucht, in Vorbereitung auf die Rolle aber die Dating-App einer Freundin getestet hat.