Viel gefeiert, oft kritisiert: Til Schweiger wird 60
Autor: Anna Ringle, dpa
, Montag, 18. Dezember 2023
In Komödien spielte Til Schweiger immer wieder freche Typen. Seine Filme sind Hits. Der deutsche Filmstar schaffte es bis nach Hollywood. Seine nächste Rolle ist ein Nazi, obwohl er das nie wollte.
Er vereint die deutsche «Lindenstraße» mit Hollywood und dem weltberühmten Regisseur Quentin Tarantino. Viele denken bei Til Schweiger aber vor allem an seine Kinokomödien, die hierzulande Kassenschlager wurden. Der Schauspieler musste in der Presse immer wieder harte Kritik einstecken. So oder so: Er prägt die deutsche Filmindustrie wie es nur wenige tun. Am 19. Dezember wird Schweiger 60 Jahre alt.
Mit mindestens einem Vorsatz hat er in seinem Leben inzwischen gebrochen: «Der nächste Film, in dem ich zu sehen bin, ist der neue Guy-Ritchie-Film "The Ministry of Ungentlemanly Warfare", in dem ich zum ersten Mal einen Nazi spiele, obwohl ich geschworen hatte, das nie zu tun», teilte Schweiger kürzlich der Deutschen Presse-Agentur mit. Es handelt sich um einen Action-Spionagefilm.
Mit «Manta, Manta» startete er durch
In den vergangenen Jahrzehnten hat er es bis ganz nach oben geschafft. In Tarantinos amerikanischem Weltkriegs-Film «Inglourious Basterds» (2009) spielte Schweiger Feldwebel Hugo Stiglitz an der Seite von Weltstar Brad Pitt als Anführer einer Gruppe von Nazi-Killern.
Daran war noch nicht zu denken, als er Anfang der 90er Jahre in Deutschlands populärem Serienklassiker «Lindenstraße» mitspielte. Die ARD beschreibt seine Rolle Jo Zenker als «freundlichen Zeitgenossen, der als großer Bruder für seine Schwestern Iffi und Valerie immer ein offenes Ohr hat».
Sein Kinodebüt ist 1991 «Manta, Manta» - eine Sprit-Komödie um eine Gruppe junger Leute mit viel Dauerwelle und Jeans in Nordrhein-Westfalen, die im Leben nichts als Liebe und ihre Manta-Autos im Sinn haben. Die Auto-Klamotte katapultiert uns direkt in die Ist-Zeit, denn mit einem sehr erfolgreichen zweiten «Manta»-Teil kam in den vergangenen Monaten die bislang wohl heftigste Kritik an Schweiger auf.
Er spricht über seine Alkoholprobleme
Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» brachte im Frühjahr den Fall ins Rollen und berichtete über angebliche Schikane und ein «Klima der Angst» am «Manta»-Filmset. Die Produktionsfirma Constantin Film schob daraufhin eine Aufarbeitung an, eine externe Anwaltskanzlei präsentierte ein gemischtes Ergebnis. Schweiger äußerte sich im Oktober ausführlich in einem Interview des «Stern». Darin hatte er unter anderem gesagt: «Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat.» Er sprach zudem über seine Alkoholprobleme und erläuterte, dass er in Therapie sei.
Schweiger teilte der dpa unlängst anlässlich seiner aktuellen Kino-Komödie «Das Beste kommt noch!» um zwei beste Freunde und eine tödliche Krankheit mit: «Ich bin mit mir im Reinen und ich kann morgens in den Spiegel gucken, trotz der Fehler, die ich begangen habe und für die ich die Verantwortung übernommen habe. Das machen auch nicht alle.»