Die Erfinder der Champions League: Eine "irre Geschichte" um zwei Deutsche, die fast niemand kennt
Autor: Teleschau
, Freitag, 16. Mai 2025
Die UEFA? Gerd Müller? Oder jemand namens "Robert Champions-League"? Wer die Champions League wirklich erfunden hat, weiß so gut wie niemand. Dabei handelt es sich bei den Ideengebern des legendären Wettbewerbs um zwei Deutsche, wie die ZDF-Doku "Trophy Men - Die Erfindung der UEFA Champions League" zeigt.
Die UEFA Champions League ist als prestigeträchtigster Wettbewerb auf Vereinsebene jedem Fußball-Fan ein Begriff. Seit 1992 treffen hier die stärksten Klubs Europas in einem packenden Turnierformat aufeinander, das bereits zahlreiche legendäre Duelle hervorgebracht hat. Aber wer hatte die Idee dazu eigentlich? Bei dieser Frage dürften auch ganz große Sportnerds an ihre Grenzen stoßen. Was kaum jemand weiß: Die Champions League wurde von zwei Deutschen erfunden!
Schon mal etwas von Klaus Hempel und Jürgen Lenz gehört? Nein? Dann wird es höchste Zeit! Denn die beiden deutschen Sportvermarkter haben den Fußball, wie wir ihn heute kennen, mit ihren Ideen maßgeblich geprägt. In der ZDF-Doku "Trophy Men - Die Erfindung der UEFA Champions League" wird ausführlich die "irre Geschichte", wie die beiden sie selbst bezeichnen, geschildert, wie Klaus Hempel und Jürgen Lenz die Champions League vor über 30 Jahren erfunden haben. Dabei kommen nicht nur die beiden Protagonisten zu Wort, sondern auch zahlreiche Experten und Stars der glorreichen Turnier-Geschichte.
Nicht "Robert Champions-League": Die wahren Erfinder der Champions League kennt fast niemand
"Keine Ahnung, aber ein guter Mann", lacht Gregor Kobel von Borussia Dortmund, als das ZDF ihm die Frage stellt, wer eigentlich die Champions League erfunden hat. "Robert Champions-League", rät Teamkollege Nico Schlotterbeck einfach mal ins Blaue. "Der Gerd Müller?", tippt Bayern-Ikone Giovanni Elber zumindest schon mal das Herkunftsland richtig. Und Ex-Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm vermutet: "Ich würde ja immer sagen, die UEFA, aber wahrscheinlich ist das falsch."
Gesucht sind die zwei Herrschaften, die kurz darauf vor der Kamera Platz nehmen: "Mein Name ist Klaus Hempel und ich gehöre zu den Erfindern der Champions League"; "und mein Name ist Jürgen Lenz und ich gehöre zu den Erfindern der Champions League". Und dann erzählt dieses kongeniale Duo, wie es innerhalb von drei Wochen im Auftrag der UEFA mal eben - und aller möglicher Widerstände zum Trotz - die Champions League erfunden hat.
Ein bedeutsames Abendessen, das den Weg zur Champions League ebnete
Doch zuerst ging Jürgen Lenz nach Amerika, um 1964 in New York ein Kaufmännisches Studium anzutreten. Denn in Deutschland sei Marketing zu dieser Zeit noch gar kein Begriff gewesen, so Lenz. "Wir gehörten damals sicherlich zu den ersten ausgebildeten Profis", schildert er, dass unter anderem Coca-Cola zu seiner Kundschaft zählte. Anschließend warb Adidas um den Experten - und dort lernte Lenz bald den Vermarktungsleiter des deutschen Unternehmens kennen: Klaus Hempel.
Adidas war schon damals ein großer Name in der Welt des Sports - es gab Verträge unter anderem mit der FIFA und der UEFA, erzählt Klaus Hempel. Nach dem Tod von Horst Dassler, Sohn des Adidas-Gründers Adolf Dassler, verließen Lenz und Hempel die Firma im Jahr 1990 und gründeten ein Jahr später ihr eigenes Sportmarketing-Unternehmen: T.E.A.M.
Dr Fußball habe damals noch nicht gewusst, was er wert sei, berichtet das Duo. Die Situation sei nicht vergleichbar mit der heutigen gewesen. Es gab kaum Marketing, wenige Spiele wurden live übertragen - und die Fans waren deutlich gewalttätiger. Diese unschöne Zeit gipfelte in der Heysel-Katastrophe von 1985, bei der es während des Spiels des FC Liverpool gegen Juventus Turin im Heysel-Stadion in Brüssel zu derart heftigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern kam, dass 39 Menschen starben. "Da habe ich wirklich gedacht, das ist das Ende vom europäischen Wettbewerb. Das war wirklich fürchterlich", erinnert sich Jürgen Lenz.