"Das ist kein Widerspruch", versuchte sich Tim Klüssendorf zu rechtfertigen. Doch Maybrit Illner blieb hartnäckig: "Wo findet der Reformwillen statt, wenn Sie sagen, Sie bleiben bei dieser Haltelinie? Das ist doch schon wieder eine sehr klare Frage", wollte sie wissen.

Es war eine Frage, die die Journalistin Julia Friedrichs zuvor in den Raum gestellt hatte. Die Macherin der Dokumentation "Die Wahrheit über unsere Rente" hatte sich in einem emotionalen Appell an die anwesenden Gäste der Regierungsparteien - Johannes Winkel (CDU) und Tim Klüssendorf (SPD) - gewandt: "Ich würde mir so sehr wünschen, dass da der Knoten platzt und die CDU sagt, wir beziehen Vermögen mit ein, und die SPD sagt, wir sind bei der Haltelinie bereit. Vielleicht können Sie sich da die Hand geben und gucken, dass Sie vorwärtskommen." Eine eindringliche Bitte, die Winkel so beantwortet: "Genau dafür haben wir die Rentenkommission eingesetzt." Klüssendorf hätte es genauso formuliert, herrschte zumindest in dieser Sache Einigkeit.

Als er die Reformbereitschaft der SPD betonte, wollte ihm Maybrit Illner das nicht so recht abkaufen. "Aber ich verstehe wirklich den Widerspruch nicht", geriet der SPD-Generalsekretär daraufhin sichtlich ins Stocken.

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