"Ich habe so eine Wut": Rapper FiNCH platzt bei "Sing meinen Song" der Kragen
Autor: teleschau - Nadine Wenzlick
, Dienstag, 13. Mai 2025
Ungewohnt scharfe Töne in der emotionalen Musikreihe "Sing meinen Song": In der vierten Tauschkonzert-Folge, die sich eigentlich um MiA-Sängerin Mieze Katz drehte, ließ Rapper FiNCH seiner Wut freien Lauf. "Krass", staunten da die anderen Stars auf dem VOX-Sofa.
           
Mieze Katz hat sich in Schale geworfen: In der vierten "Sing meinen Song"-Folge war die Sängerin der Band MiA von oben bis unten in Glitzer gekleidet. "Ist ja auch ein besonderer Abend", grinste die 46-Jährige. Im Fokus standen die Songs von ihr und ihrer Band. Einst als Schülerband angefangen, machen MiA bereits seit 28 Jahren ihre ganz eigene Mischung aus Popmusik, elektronischen Einflüssen und Indie Rock. "Ihre Musik ist wie ein tanzbarer Aktivismus für eine bessere Welt", fasste Madeline Juno es zusammen.
Madeline Juno machte dann auch den Auftakt, und zwar mit "Fallschirm" - einem Song über Mut und darüber, sich das zu trauen, worauf man Lust hat. "Ich bin ein krasser People-Pleaser, ich bin sehr verkopft, mache mir viele Sorgen. Und ich hatte großen Spaß, meinem inneren Kind diesen Song dank dir zu schenken", erklärte Juno, und präsentierte mit der Rock-Pop-Variante des Songs eine ganz andere Seite von sich. "Diese Maddy ist auch ein Teil von mir. Ich muss sie nur öfter rauslassen."
Mutiger Auftritt von Boki
Bosse derweil nahm sich jenen Song vor, der MiA. Anfang der 2000er in den Mainstream katapultierte: "Hungriges Herz". "Es gibt zwei Songs, die ich meiner Tochter, als sie klein war, zum Schlafen gehen vorgesungen habe: 'Frankfurt Oder' und 'Hungriges Herz'", verriet er, und sang seinen Kollegen das Stück als wirklich schönes "Schlaflied" vor.
Den mutigsten Auftritt des Abends lieferte Boki von ClockClock mit "Engel". Nicht nur, weil er in dem Stück Deutsch sang, sondern auch, weil der Song im Refrain einen Tonartwechsel hat, bei dem Boki mühelos in die Kopfstimme wechselte. "Boki, ich bin so beeindruckt. Versprichst du, dass du mich immer kennst? Auch wenn du mal ganz berühmt bist?", schwärmte Mieze Katz, die fand, dass er bei dem Song viel riskierte. "Er ist ungesichert über dieses Drahtseil gegangen und er hätte fallen können. Ist er aber nicht. Er ist losgeflogen."
"Mach das öfter bitte mit Deutsch. Du erreichst ganz andere Leute, du kannst ganz anders Gefühle rüberbringen", fügte FiNCH noch hinzu.
FiNCH redet sich in Rage: "Es geht mir einfach um den Respekt"
Der war anschließend selbst an der Reihe - und dichte das Stück "Zirkus" auf eine Kritik an der Musikindustrie um. "In meinen Leben hier im Rampenlicht sieht man jeden kleinen Fehler / Könnt gern mit mir reden, wollt es aber nicht / Ich passe nicht ins Narrativ", rappte er und klang mit jeder Zeile wütender. "Da hat sich so viel Wut in mir aufgestaut auf alles, und das musste irgendwie raus", erklärte er hinterher und ließ ein leidenschaftliches Plädoyer folgen.
"Ich weiß, dass ich oft anecke und oft Sachen sage, die Menschen vielleicht nicht verstehen. Ich hatte nie einen Plan, ich hab einfach meine Sachen gemacht. Dass ich trotzdem die Möglichkeit habe, hier zu sein, ist nicht selbstverständlich. Es gibt viele, die sagen einfach 'Mit dem reden wir nicht.' Und ich glaube, genau das ist der große Fehler, wenn man verschieden Welten hat: dass man nicht miteinander redet. Man kann über alles reden! Diskussion ist einfach das Wichtigste. Leute aufgrund von Vorurteilen abzustempeln, ist schei..e!"