Heinz Hoenig nach schwerer Krankheit im "Kölner Treff": "Ich bin nicht so einfach wegzukriegen"
Autor: Marko Schlichting
, Samstag, 22. November 2025
Nach seiner schweren Krankheit gibt Schauspieler Heinz Hoenig sein erstes längeres Fernsehinterview. In der WDR-Talkshow "Kölner Treff" enthüllt er seine Pläne für die nächste Zeit.
Heinz Hoenig (74) ist wieder da. Er hat ein langes, schweres Jahr hinter sich, mit einem langen Krankenhausaufenthalt. Am Freitagabend ist er zum ersten Mal seit seiner schweren Krankheit wieder in einer Talkshow zu Gast, im "Kölner Treff" vom WDR.
Seine schwere Krankheit merkt man ihm noch ein wenig an. Seine Frau, die gemeinsam mit ihm für sein Leben gekämpft hat, kommt deutlich häufiger zu Wort. Doch Hoenig, auch das ist schnell klar, ist ein Kämpfer, der nicht aufgibt. Das Leben hat ihm ein K.O. beschert - und ein Rematch gewährt. "Ich fühle mich sehr gut", sagt er. "Ich will mich auch bedanken, dass ich hier sein kann. Ich weiß im Moment nicht viel zu sagen, aber - ach Mensch, das ist so schwer." Nun will er wieder raus, wieder dabei sein. Auch als Schauspieler. "Man kommt da schnell wieder rein", sagt er. "Man hat das einmal gelebt, und das vergeht auch nicht. Wenn es angerührt wird, dann ist es wieder da."
In seiner schweren Zeit der Krankheit stand seine Frau Annika ihm immer zur Seite. Filme wie "Der König von St. Pauli" hat sie in ihrer Kindheit gesehen. Ihre Oma sei ein großer Fan gewesen, erinnert sie sich. "Er ist ein großer Schauspieler, ein begnadeter Schauspieler." Dann wendet sie sich zu ihm: "Aber, am meisten liebe ich meinen Heinzi, und der hat eines mit dem Schauspielen gemeinsam: Er war in vielen Filmen ein harter Kerl, aber im echten Leben hat er richtige Stärke bewiesen." Dann lächelt sie: "Ich bin stolz auf dich."
"Ich bin aufgewacht und habe zuerst an die beiden Bengels gedacht"
Heinz Hoenig war mehr als ein Vierteljahr im Krankenhaus. Zeitweise war er näher am Tod als am Leben. Seine Frau Annika beschreibt ihren Mann und sich als ein Powerteam. Doch sie weiß auch: Da waren viele, die dafür gesorgt haben, dass Heinz Hoenig seine schweren Krankheiten überwinden konnte. "Das waren alle Ärzte, Schwestern, Pfleger, das medizinische Personal, die wunderbaren Fans, die ihn finanziell unterstützt und auch uns als Familie mit ganz vielen Worten getröstet haben. All diesen Menschen möchte ich von ganzem Herzen 'Danke' sagen. Denn ohne die alle wäre er gar nicht mehr hier."
"Ich werde ein Buch schreiben, das ist mein Plan", sagt Heinz Hoenig. "Es gibt noch viele Dinge, an die ich mich erinnern muss. Aber ich glaube, das wird eine runde Sache." Seine Familie geht ihm über alles, seine Frau und seine beiden kleinen Söhne. Er erzählt: "Ich bin aufgewacht und habe zuerst an die beiden Bengels gedacht. Ich fragte mich, wo sie sind. Und dann kamen sie rein. Ganz wichtig ist: Ich lebe noch."
"Die Ärztin sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, in drei Tagen wäre er wieder zu Hause"
Annika ist ausgebildete Krankenschwester, kann ihm zu Beginn seiner Krankheit noch zu Hause helfen. Da hatte er eine kleine Magen- und Darminfektion, und sie hat Infusionen gelegt, um ihn mit Flüssigkeit zu versorgen. "Ich habe aber dann gemerkt, dass es nicht mehr geht. Wir mussten den Rettungsdienst rufen, dann kam er ins Krankenhaus, und die Ärztin sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, in drei Tagen wäre er wieder zu Hause."
Dann riss die Aorta. Heinz Hoenig musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Seine Frau weiß: Das könnte den Tod bedeuten. Er muss in eine andere Klinik verlegt werden, ist aber nicht krankenversichert. "Dann hat mir ein Arzt am Abend gesagt: Frau Hoenig, es ist aussichtslos. Und dann habe ich da gesessen und gesagt: Nichts ist aussichtslos, solange noch Blut durch seine Venen fließt und er noch atmet." Er wird in die Berliner Charité aufgenommen. Dazu muss er in einem Flugzeug dort hingeflogen werden. Dort habe man nicht geglaubt, dass er den Flug überstehen würde. "Am nächsten Tag habe ich meine Kinder ins Auto gepackt, und wir sind aus unserem kleinen Dorf in die Großstadt gefahren. Ich wusste nicht, was mich dort erwartet. Ich war verzweifelt, denn ich dachte, ich verliere nicht nur die Liebe meines Lebens, sondern auch den Papa meiner Kinder." In Berlin hätten die Ärzte eigentlich aufgeben wollen, sagt Annika Hoenig. "Aber ich wollte kämpfen. Das hätte Heinz auch gewollt."