Tränen kullern, Steffen Henssler flucht: Im großen "The Taste"-Finale "brechen alle Dämme"
Autor: Rupert Sommer
, Mittwoch, 17. Dezember 2025
Es war der Abend, an dem es um alles ging - um Ehre, um die Anerkennung durch die Coaches und natürlich um einen besonders feinen Gaumen. Für das Finale des Kochwettbewerbs musste SAT.1 noch eine spezielle Drei-Sterne-Überraschung aus dem Ärmel schütteln. Und dann gab's endlich einen Triumph.
Über mehr als zwei Monate hinweg wurden aus Menschen, die sich zuvor nicht kannten, echte Team-Mitglieder, kollegiale Helfer, sogar Freunde - und ganz zum Schluss dann doch erbitterte Gegner. Final-Abend bei "The Taste": Und den im Wettkampf verbliebenen sieben Kulinarik-Fans - Anne und Pako aus dem Team Raue, Cyrill und Leo bei Alexander Herrmann, Sandra und Criss im Team von Steffen Henssler sowie Jenny aus dem Stall ihrer Mentorin Elif Oskan - stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben.
Und dann verschärfte sich plötzlich auch der Ton. "Kooperation ist ab sofort verboten", sagte Moderatorin Angelina Kirsch gleich zu Beginn. Jetzt zählte nur noch die individuelle Kochleistung. Immerhin ging es um enorm viel: um den Gewinn der neuen "The Taste"-Staffel, eine Siegestrophäe, die Veröffentlichung eines eigenen Kochbuchs - und um sehr viel Geld. Erkochen kann man sich einen durchsichtigen, mit grünen Hunderter-Scheinen gefüllten Koffer im Gesamtwert von 50.000 Euro!
Doch auch für die Coaches war es der Tag, an dem die Nerven blank lagen. Alexander Herrmann, der Mehrfachsieger der Reihe, fühlte sich als "Gejagter". Immerhin hat einer seiner Schützlinge die letzte Staffel gewonnen. Hochmotiviert waren natürlich auch die Neulinge: Steffen Henssler und Elif Oskan träumten von einem Triumph im ersten Anlauf.
Es geht auch um den Coach-Pokal: Tim Raue platzt vor Ehrgeiz
Und Tim Raue? Der Berliner Starkoch mit den Kommandos, aber auch der Gabe, mit poetischen Tanzbewegungen seinen Genusserlebnissen freien Lauf zu lassen, platzte ohnehin vor Ehrgeiz. "Ich bin fürs Gewinnen geboren", gab er als Kampfansage aus. Anne und Pako wussten, was der strenge Küchenmeister von ihnen erwartete - totale Hingabe.
Selbstverständlich war klar, dass SAT.1 auch beim Stargast der Finalsendung für eine Überraschung sorgen musste: Erstmalig überhaupt bei einer TV-Kochshow mit dabei war diesmal der Drei-Sterne-Koch Edip Sigl. Der Deutsch-Türke, der in Köln aufwuchs, ist Küchenchef im Gourmet-Tempel Essence in Aschau im bayerischen Chiemgau. Seine ganze Leidenschaft gilt einem zentralen Detail perfekten Kochens: "Die Soße ist die Liebe in jedem Gericht", sagte er bei seinem SAT.1-Debüt. Auf meisterlich kombinierte Soßen-Geschmackserlebnisse komme es ihm an.
Tatsächlich ging es in der ersten Final-Aufgabe dann auch um sieben berühmte Soßen, die von Sandra, Pako, Leo, Criss, Anne und Jenny auf den Löffeln zu Kunstwerken veredelt werden mussten - darunter Klassiker wie die Beurre blanc, Beurre rouge oder die Sauce hollandaise, aber auch Vanille- oder Schokoladensoße. Letztere landete per Los-Entscheid bei der sonst so souveränen Profiköchin Sandra, die schwer mit den Augen rollte. "Oh mein Gott", sagte sie.
"Daraus machen wir heute Gold"
Und auch "Capitano" Criss, ebenfalls aus dem Henssler-Team, wirkte alles andere als begeistert, als er die vermeintlich schnöde Tomatensoße zog. Doch der Teamchef mit den flotten Sprüchen gab eine kämpferische Devise für seine beiden Kandidaten aus: "Daraus machen wir heute Gold."