Stefan Raab sucht als Juror deutschen ESC-Song - das sind seine Pläne
Autor: Agentur dpa
Berlin, Donnerstag, 31. Oktober 2024
Dank des Entertainers Stefan Raab feierte Deutschland beim ESC erfolgreiche Spaß-Auftritte und Lena Meyer-Landruts Sieg. Als Raab sich zurückzog, begann eine lange Pleitenserie. Reißt er das Ruder jetzt wieder herum?
Stefan Raab ist wieder da und ist Teil des Jury-Teams bei der Suche nach dem deutschen Kandidaten für den Eurovision Song Contest (ESC). In vier Live-Castingshows im Frühjahr 2025 - drei davon bei RTL und dann das Finale im Ersten am 1. März an einem Samstagabend - wird der deutsche Musikbeitrag für den ESC in Basel ermittelt, wie die Sender mitteilten.
Wer die anderen zwei oder drei Jury-Mitglieder sein werden, wurde nicht bekannt. Raab kann sich unter Umständen auch vorstellen, einen Song für den Künstler oder die Künstlerin zu schreiben. Selbst als ESC-Kandidat antreten wolle er nicht. Der Eurovision Song Contest findet im Mai 2025 in Basel statt, weil die Schweiz in diesem Jahr den Sieg holte.
Raab als Juror beim ESC: "Wir wollen natürlich gewinnen"
Die Jury sucht den deutschen Beitrag aus insgesamt 24 Acts aus. Die Live-Shows moderiert Barbara Schöneberger. Wer zu dem traditionellen Musikwettbewerb reisen wird, werde in der Final-Show des Vorentscheids vollkommen in den Händen der Zuschauer der Entscheidungs-Show liegen. Das Ziel ist klar: "Wir wollen natürlich gewinnen", sagte Raab bei der Vorstellung des Auswahlverfahrens.
Bewerben könne sich im Prinzip jeder. Es werde keine gesangliche Vorprüfung geben: "Es sollte aber in irgendeiner Form Gehalt haben", sagte Raab. Wenn es gesanglich nicht reiche, müsse noch zumindest etwas anderes dabei sein. "Wir haben keine Limits sowohl im Alter oder in Fähigkeit." Raab hätte nach eigenen Angaben rein vom Sängerischen her auch Bob Dylan aus einer Casting-Show geworfen. Deshalb könne auch jemand eine Chance haben, der gesangstechnisch keine Sensation sei. "Es kann sich auch gerne jemand bewerben, der vielleicht schon ein Star ist."
Die Sender riefen dazu auf, sich für den Vorentscheid "Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?" bis zum 28. November zu bewerben. Einzelne Bewerber werden schon vorab in Raabs Streaming-Show auf RTL+ zu sehen sein.
Raab mit Ukulele auf Botschaftsboden
Die Pressekonferenz fand wegen des Austragungsortes Basel in einem Raum der Schweizerischen Botschaft in Berlin statt - also mit staatstragendem Charakter samt Botschafterin. Raab kam mit seiner Ukulele, sang ein Schweiz-Lied und verkündete den Journalisten auf Botschaftsboden später: "Ich bin gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...". Er spielte auf den deutschen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher an, der in der Prager Botschaft einen der einprägsamsten Sätze der Wiedervereinigung gesagt hatte.
Die Sender erhoffen sich, mit Raab als Initiator der Kooperation zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk dem deutschen Vorentscheid "neue Kraft" zu verleihen. Es ist nicht das erste Mal, dass die ARD mit einem Privatsender kooperiert - 2012 war ProSieben bei der Castingshow an Bord gewesen.