Nicht ganz vier Jahre ist es her, dass sich hinter dem Sendetitel "RTL Direkt" große Ambitionen verbargen: Der Kölner Privatsender rief eine Nachrichtenoffensive aus, verpflichtete Ex-"Tagesschau"-Sprecher Jan Hofer und Ex-"Tagesthemen"-Moderatorin Pinar Atalay.

Seitdem lief an vier Abenden pro Woche um 22:15 Uhr das Nachrichtenmagazin "RTL Direkt" - als direkte in Konkurrenz zu den ARD-"Tagesthemen". Sender RTL hielt auf das neue Nachrichtenformat offensichtlich große Stücke. Sodass sogar beliebte Sendungen, wie "Wer wird Millionär" für die Nachrichtensendung unterbrochen wurde. 

RTL reagiert auf "massive Nutzungsveränderungen" 

Doch die Akzeptanz beim Publikum hat sich seither offenbar nicht wunschgemäß entwickelt. "RTL optimiert den Audience Flow in der Primetime", heißt es in einer am Dienstag (27. Mai 2025) verbreiteten Pressemitteilung. Gemeint ist: Das Nachrichtenmagazin "RTL Direkt" wird zum 23. Juli 2025 eingestellt.

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"Die News-Berichterstattung von RTL spielt weiterhin eine elementare Rolle", versichert Programmgeschäftsführerin Inga Leschek. Jedoch müsse der Sender "auf massive Nutzungsveränderungen" reagieren. Leschek: "In Zeiten, in denen der Wettkampf um Aufmerksamkeit nie größer war, wird es immer wichtiger, mögliche Umschaltpunkte zu reduzieren, um die Verweildauer der Zuschauer beim Sender zu erhöhen."

Der Fokus werde künftig stärker auf Live-Berichterstattung liegen wie zuletzt bei der Beerdigung von Papst Franziskus. Hierzu gelte es, "unsere Ressourcen zu bündeln und RTL im Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen zu stärken. Deshalb haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, 'RTL Direkt' zur Sommerpause einzustellen."

RTL bedauert Entlassungen - neuer Job für Pinar Atalay

Martin Gradl, Geschäftsführer RTL NEWS & ntv, bedankte sich beim gesamten Team von "RTL Direkt", "das mit großer Kraft und Leidenschaft über vier Jahre an der Sendung gearbeitet" habe.

Dass die Einstellung der Nachrichtensendung mit der Trennung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einhergeht, bedauere man "außerordentlich". Gradl: "Wir sind ihnen für ihren Einsatz sehr dankbar und werden im Haus nach Alternativen für sie suchen oder sie bei der Suche nach einem neuen Job unterstützen."