Druckartikel: Plötzlich fließen beim "perfekten Dinner" die Tränen: "Gibt so Trigger-Punkte"

Plötzlich fließen beim "perfekten Dinner" die Tränen: "Gibt so Trigger-Punkte"


Autor: Bettina Friemel

, Mittwoch, 19. November 2025

Die "Das perfekte Dinner"-Truppe aus dem Rhein-Main-Gebiet trifft heute erst zum dritten Mal aufeinander, und schon scheut sich Andi nicht davor, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Denn bei einem Thema kann er einfach nicht anders ...


In Mörfelden-Walldorf kocht Andi (61) heute um den Wochensieg und rechnet sich gute Chancen aus: "Meine Stärke in der Küche ist, dass ich die Ruhe bewahre." Als begeisterter Radfahrer organisiert der Außendienstler Laufwettbewerbe, mit deren Erlös er wohltätige Projekte unterstützt: "Es gibt so zwei Sachen: Tiere und Kinder. Das ist was, wo ich sage, die können sich selber nicht helfen."

Da treten ihm direkt Tränen in die Augen: "Ich werde emotional." Eine Herzensangelegenheit ist die Teilnahme am "Dinner" für den Spendenmarathon und die Stiftung "Wir helfen Kindern": "Deswegen freue ich mich auch so." Die VOX-Sendung findet er ohnehin gut, "weil mich einmal immer das Kochen interessiert und das zweite ist, weil mich immer die Menschen interessieren, die dabei sind". Da Andi ursprünglich aus Frankfurt kommt und darauf auch sehr stolz ist, lautet sein Motto "Frankfurt Liebe". Es gibt:

  • Vorspeise: Schwarz - Weiß - Rot, das sind unsere Farben - Linsen / Burrata / Rote Bete
  • Hauptspeise: Rücken mit grünem Fell / Gestampftes Hasenfutter mit süßen Knollen / Püriertes von der Prinzessin
  • Nachspeise: Exotisches trifft Kuhmilch / Eiskalter Schoppen / Mango / Apfelwein

Nachdem die Gäste im Garten mit ihrem Aperitif angestoßen haben, fällt Andi auf: Da fehlt doch was! "Ich hol jetzt die Eiswürfel, die habe ich vergessen reinzumachen", springt er auf und läuft in die Küche. "Er ist manchmal ein bisschen verpeilt", lacht Carola (57). Die Gruppe kennt sich eben inzwischen schon zu gut.

Andi richtet gerne an: "Da habe ich meine Ruhe"

In der Vorspeise spiegeln sich die Farben von Eintracht Frankfurt wider. Vorbereitet ist alles, jetzt muss Andi Linsen, Burrata und Rote Bete nur noch anrichten: "Da ja doch einige Komponenten auf den Teller kommen, ist das ein bisschen aufwändiger." Er lässt sich Zeit: "Beim Anrichten bin ich immer entspannt. Da habe ich meine Ruhe, da mache ich das, wie ich das machen möchte und da kommt auch keine Hektik auf."

Dann gibt er seinen Gästen endlich was zu Beißen: selbstgebackenes Apfelweinbrot. Volker (59), der ohnehin keinen Apfelwein mag, kann auch dem Baguette nichts abgewinnen: "Das Brot fand ich nicht gut. Da ist viel Luft nach oben. Es hatte keine Kruste gehabt, es hatte keine Farbe gehabt, es hat zu wenig nach Brot geschmeckt." Wenigstens schmeckt die eigentliche Vorspeise.

Während der nun folgenden langen Wartezeit verrät Carola den anderen, was sie bei einem Wochensieg von 3.000 Euro für den Spendenmarathon tun würde: "Ich habe gesagt in meinem Bewerbungsvideo: Wenn ich gewinnen sollte, ich verdopple das." Ein versteckter Hinweis für alle, ihr am Finalabend viele Punkte zu geben: "Jetzt wisst ihr, was ihr zu tun habt."

Kurz vor 21 Uhr schaut sie auf die Uhr, als der Ofenwecker piepst: "Der Ofen sagt, es ist fertig." Doch Andi ruft aus der Küche: "Auf keinen Fall! Sei nicht so ungeduldig!" Auch Kinga (49) findet: "Die Wartezeit war extrem lang." Carola fragt sich: "Bei Püree weiß ich nicht, warum es Ewigkeiten dauert." Denn hinter der humorvollen Umschreibung der Hauptspeise verbirgt sich Lammrücken mit grüner Kräuterkruste, Süßkartoffel-Karotten-Stampf und Erbsenpüree. Eine Viertelstunde später ruft Volker: "Andi?" Carola ergänzt: "Lebst du noch?"

Volker fragt: "Kann man das auch rosa machen?"

Dann endlich wird aufgetischt. "Von der Optik her Bombe", gefällt Carola das Farbenspiel aus Grün und Orange. "Nach der längeren Wartezeit ...", beginnt André (30), "... freut man sich über alles", beendet Carola den Satz. Volker fragt ganz direkt: "Das Fleisch, kann man das auch rosa machen? Oder wolltest du das so haben?" Andi meint: "Nee, das war dann doch ein Ticken zu lang drin." Den typisch hessischen Handkäse in der Kruste schmeckt jedoch niemand heraus.

Als nach dem Mahl noch über die Spendenaktion gesprochen wird, kommen Andi wieder die Tränen hoch, "weil mir viele Kinder so leidtun". Er würde sich wünschen: "Wenn wir alle ein bisschen weniger nehmen würden und ein bisschen mehr geben würden, dann wäre die Welt einfach besser." Dem stimmen die anderen zu. "Der Andi zeigt richtig Emotionen und das finde ich außergewöhnlich", meint Volker. "Ich hätte es jetzt nicht erwartet in dem Moment", zeigt sich auch Carola von Andis Tränen überrascht. "Es gibt so Trigger-Punkte, und da hast du mich sofort", erklärt Andi seine Emotionalität.

Vom Dessert "mehr erwartet"

Das Dessert: Mango-Käse-Törtchen und Apfelwein-Eis. Mit dem Eis wird Volker nicht warm: "Vom Geschmack her gut, von der Konsistenz her hätte ich mehr erwartet." Auch die Mango schmeckt er nicht aus dem Törtchen. "Da ist dieses Mehl und Speisestärke sehr stark im Vordergrund gestanden", vermisst Carola das Fruchtige.

Trotz viel ehrlicher Kritik an Essen und Wartezeit schiebt sich Andi mit 32 Punkten auf die Spitzenposition und kann auf den Wochensieg um die Spende hoffen.

Quelle: teleschau – der mediendienst