"Penetranter Geruch" verdirbt "Bares für Rares"-Verkäufer das Geschäft: "Oh, strenge Note!"
Autor: Natalie Cada
, Montag, 15. Dezember 2025
Schlechte Karten für einen "laut riechenden" Wegbegleiter: Leider fiel der alte Überseekoffer beim "Bares für Rares"-Riechtest durch ...
Ein Koffer sorgte in der Montagsausgabe von Horst Lichters ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" für angewiderte Reaktionen. Statt Sammlerfreude lag ein "penetranter, chemischer" Geruch in der Luft. Weder Expertin Annika Raßbach noch die Händler waren begeistert.
Schon auf den ersten Blick sah Lichter, "wie ausgeblichen die Farben sind", die einst in kräftigem Dunkelblau und Rot leuchteten. Raßbach lachte und stimmte der "Expertise im Schnelldurchlauf" sofort zu. An dem Koffer, den Jürgen aus Winterberg vor 15 Jahren von einem Freund geschenkt bekommen hatte, gab jedoch noch deutlich mehr auszusetzen.
"Der hat schon einige Dienste getan", berichtete der Verkäufer von der bewegten Geschichte seines Objekts. So stand der Koffer zeitweise im Schaufenster seiner Apotheke und diente später als Couchtisch in Jürgens Wohnung. Das Hauptproblem: "Er riecht extrem, sehr chemisch und penetrant - das ist kein normaler Kellergeruch", rümpfte Raßbach die Nase.
"Bares für Rares"-Expertin hält Restaurierung für nötig: "Schon ein bisschen was zu tun"
Immerhin trug der Koffer den Namen eines bekannten Herstellers: Parker Wakeling & Company. Die englische Firma aus Tottenham brachte 1947 die Serie "Victor Luggage" auf den Markt - aus genau dieser Baureihe stammte auch Jürgens Exemplar. Den Titel deutete Annika Raßbach augenzwinkernd als "Gepäck für Sieger" oder schlicht als "Sieger-Gepäck".
Der Zustand des schweren Koffers aus Holz, Messing, Leder und Stoff war aber nur "befriedigend bis ausreichend", stellte die Expertin fest. Um das Gepäckstück aus der Zeit zwischen 1947 und 1957 wieder nutzbar zu machen, wäre eine umfassende Restaurierung nötig. "Da ist schon ein bisschen was zu tun", brachte es Raßbach auf den Punkt.
Jürgens Wunschpreis für seinen streng riechenden Wegbegleiter lag bei 150 Euro. Trotz der Kritikpunkte schätzte Raßbach den Wert auf 300 bis 500 Euro. Denn das wandelbare Objekt konnte zum Tisch oder zu einer Bar umfunktioniert werden. Und das sei weiterhin auf dem Markt gefragt. "Super!", freute sich der Verkäufer.
Händler reagieren angeekelt: "Das ist mehr als Muff"
"Hast du schon mal gerochen?", fragte Liza Kielon, als der große Koffer im Händlerraum ankam. Doch Kollege Benjamin Leo Leo überließ ihr die Duftprobe nur allzu gern: "Du darfst gerne mal ein Näschen nehmen." Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. "Oh, strenge Note", reagierte die Händlerin angeekelt und stellte klar: "Das ist mehr als Muff."