Peggy March offenbart in Doku: "Für mich sind 500 Dollar übrig geblieben, nach fünf Jahren"

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"Hits, Herz, Heimat - Der Schlagerhype"
Mit "I will follow him" gelang Peggy March 1963 der große Durchbruch in den USA.
ZDF / ORF / Constanze Grießler
"Hits, Herz, Heimat - Der Schlagerhype"
Auch heute, mit 77 Jahren, steht Peggy March noch auf der Bühne - und hat eine große Fangemeinde.
ZDF / ORF / Constanze Grießler

Peggy March wurde mit gerade einmal 15 Jahren zum gefeierten Musikstar. Auch heute, im Alter von 77 Jahren, steht sie noch immer auf der Bühne. In der 3sat-Doku "Hits, Herz, Heimat - Der Schlagerhype" hat die Sängerin über ihre Erfahrungen in der Branche gesprochen.

Der Song "I Will Follow Him" brachte Peggy March (77) mit gerade einmal 15 Jahren den großen Durchbruch. Bis heute hält sie den Rekord als jüngste Künstlerin mit einem Nummer-Eins-Hit in den USA. Der Erfolg kam schnell und hielt über Jahrzehnte an.

Nicht nur in den USA feierte sie mit ihren Songs Erfolge, auch in Deutschland etablierte sie sich bereits mit jungen Jahren in der Schlagerszene. In der 3sat-Reportage "Hits, Herz, Heimat - Der Schlagerhype" sagt March dazu: "Ich hätte mit 17 nicht gedacht, dass ich mit 77 immer noch auf der Bühne stehe."

Sie habe "sehr, sehr früh angefangen", ging zu Beginn ihrer Karriere sogar noch in die Schule. Die gebürtige US-Amerikanerin betont: "Ich war wirklich ein naives Kind. (...) Damals wusste ich gar nicht, wovon ich singe." Denn neben ihrem jungen Alter war auch die Sprachbarriere eine Herausforderung für die Nachwuchskünstlerin. March konnte anfangs kaum Deutsch sprechen, sang somit Texte, die sie nicht verstand. Sie erinnert sich an einen ihrer größten deutschen Hits "Mit 17 hat man noch Träume": "Da habe ich gar nicht gewusst, wovon ich sang", gesteht sie. Ihr sei lediglich gesagt worden, dass das Lied "mit Hoffnung zu tun" habe.

Peggy March: "Die Frauen haben dieses Risiko immer, die Männer kaum"

Doch neben dem Erfolg musste March auch herbe Rückschläge einstecken. Während ihrer Reisen in verschiedenste Länder wurde der damals noch minderjährigen Sängerin ein Vormund zu Seite gestellt. Jedoch: "Dieser Vormund hat mir alles weggenommen, was er konnte", berichtet March. "Für mich sind 500 Dollar übrig geblieben, nach fünf Jahren." Man müsse in diesem Geschäft entweder jemanden haben, dem man vertrauen kann und der seinen Job gut macht, "oder man muss es selber machen", stellt sie klar.

Eine weitere Schattenseite der Branche bekämen vor allem Frauen zu spüren. Ihr Mann habe ihr damals dazu geraten, auf der Bühne immer kürzere Röcke zu tragen. "Bis ich sagte: Das genügt. Wenn du die so haben willst, sollst du die tragen!", habe March irgendwann erwidert. Sie erklärt: "Wenn man hübsch ist, merkt man schon, man verkauft sich eher, als wenn man es nicht ist. Es ist halt so." Auch Machtmissbrauch sei in der Branche keine Seltenheit. March weiß: "Die Frauen haben dieses Risiko immer, die Männer kaum."

Quelle: teleschau – der mediendienst