Olga verzweifelt am Kinderwunsch - ihr Umfeld riet ihr, sich vom unfruchtbaren Partner zu trennen
Autor: Teleschau
, Mittwoch, 02. Juli 2025
Der Wunsch nach einem eigenen Kind ist bei vielen Paaren groß. Die ZDF Real-Life-Serie "Wir wollen ein Baby!" begleitet fünf Paare durch die Höhen und Tiefen ihrer Kinderwunschreise und zeigt, wie belastend diese für Körper und Beziehung sein kann.
"Manchmal könnte ich so Dialoge führen mit meiner Gebärmutter und sie fragen, was sie eigentlich den ganzen Tag so macht, ob sie eigentlich arbeitslos ist", sagt Alina in die Kamera. Sie fühlt sich "richtig lost" und ist "sauer auf die ganze Welt". Zusammen mit ihrem Mann Daniel (38) möchte die 37-Jährige unbedingt noch ein Kind. Für die Real-Life-Serie "Wir wollen ein Baby!" im ZDF gewähren sie den Kameras einen Einblick in ihre schwierige Reise.
Eine erste künstliche Befruchtung war vor drei Jahren erfolgreich, doch nun wird es mühsam und schwer. "Damals hatte ich noch eine gewisse Leichtigkeit im Vergleich zu jetzt", erinnert sie sich. Diese sei schon lange weg. "Ich bin gar nicht mehr der Mensch, der ich vor dieser Kinderwunschreise gewesen bin."
So wie Alina und Daniel geht es auch den vier andere Paaren, die in "Wir wollen ein Baby!" die Zuschauer mit auf ihre Kinderwunschreise nehmen, beim Gynäkologen, im OP-Saal, in der Kinderwunschklinik. Da sind Heike (36) und Dennis (31), die es nach einer Fehlgeburt weiterversuchen wollen, Sabrina (37) und Katharina (41) und Elisa (27) und Noah, die für ihren Kinderwunsch auf Samenspender angewiesen sind, oder Olga (33) und Serge (35), die mit Unfruchtbarkeit kämpfen. "Ich fühle mich kinderlos irgendwie nicht normal", gibt Olga zu.
"Es ist eine Mischung aus Hoffnung und Durchdrehen und Ängsten und Ausraster", fasst Alina ihre Kinderwunschreise zusammen. Trotzdem machen sie und ihr Mann sich immer wieder auf den Weg in eine Klinik in Prag und probieren es weiter auf natürlichem Weg. "Man ordnet dem Kinderwunsch alles unter", gesteht Daniel. Es sei "die krasseste Probe für die Partnerschaft", erklärt Alina.
Hohe Kosten für Kinderwunschbehandlungen
Die Klinik in Prag hat sich Alina und Daniel auch wegen der hohen Kosten, die Kinderwunschbehandlungen in Deutschland mit sich bringen, ausgesucht. Damit haben auch die anderen Paare zu kämpfen: Für eine hormonelle Selbstbehandlung mit Spritzen, müssen Olga und Serge die Hälfte des Preises selbst zahlen, 558,66 Euro. Um sich die Behandlungen leisten zu können, verzichten sie auf gemeinsame Urlaube.
Eine künstliche Befruchtung kostet, je nach Zyklus, zwischen 4.000 und 5.000 Euro, Samenspenden können ebenfalls über 1.000 Euro kosten. "Für uns als Frauenpaar ist es besonders herausfordernd, dass wir immer auf einen Samenspender angewiesen sind", erklärt Sabrina. Was es für sie zusätzlich schwer macht, ist, dass Krankenkassen bei homosexuellen Paaren mit Kinderwunsch keine der Kosten übernehmen.
Belastungsprobe Kinderwunsch: "Du wirst irgendwann gezwungen, diese Zweifel zu haben"
Die Zweifel, Trauer und Enttäuschung sind jedoch bei allen Paaren gleich. Nach ihrer Fehlgeburt und aufgrund ihrer Endometriose, die für eine geringere Eizellreserve sorgt, fällt es Heike schwer, "dem Körper Vertrauen zu schenken, dass es gut werden kann", erklärt sie. Ähnlich geht es Alina. Bereits das siebte Mal versucht sie, mithilfe von künstlicher Befruchtung schwanger zu werden. Das Kamerateam begleitet sie auch dabei und fängt ein, wie sehr sie ihr eigener Wunsch an ihre Grenzen bringt: "Jetzt will ich heim", sagt sie erschöpft nach einer weiteren OP in Prag.