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Nürnberg: Aus für ZDF-Sendung "Kommissarin Lucas" - finale Folge an diesem Wochenende


Autor: Agentur dpa

, Dienstag, 03. Oktober 2023

Seit 20 Jahren ermittelt "Kommissarin Lucas" im ZDF. Nun ist Schluss. Am Samstag verabschiedet der Sender die erfolgreiche Krimireihe mit der finalen Folge. Hauptdarstellerin Ulrike Kriener hatte Lust auf Neues.


Das Markenzeichen von "Kommissarin Lucas"? Sie ist ein wenig spröde und ruppig im Umgang mit ihren Mitmenschen. Ihre Gefühle hält die Polizistin gerne im Verborgenen. Nach 20 Jahren geht sie nun in den Ruhestand. Ein Schritt, der ihr Angst macht. Das sagt sie - ungewöhnlich persönlich - in der letzten Folge der ZDF-Reihe.

Zu sehen ist der Film mit dem Untertitel "Finale Entscheidung" am Samstag, den 28. Oktober 2023 um 20.15 Uhr. Wie genau Hauptdarstellerin Ulrike Kriener als Kommissarin aufhört, wird hier nicht verraten. Autor Christian Jeltsch und Regisseur Thomas Berger widmen ihr jedenfalls ein ungewöhnliches Ende. Und sie lassen ihr Gefühlsleben durcheinandergeraten - was der Kommissarin so gar nicht geheuer ist.

Erst Regensburg, dann Nürnberg: Letzte Folge der Krimi-Serie mit ungewöhnlichem Ende

Lange Jahre hatte Ellen Lucas in Regensburg ermittelt, an ihrer Seite über viele Folgen hinweg noch Anke Engelke als ihre Schwester und der 2020 gestorbene Tilo Prückner als kauziger Vermieter. 2021 bekam die Reihe einen Neustart in Nürnberg, wo sich die eigenbrötlerische Kommissarin erst mit ihren dortigen Kollegen arrangieren musste. Zum Schluss wird jetzt insbesondere das Vertrauen zwischen Ellen Lucas und ihrem Co-Ermittler Werner Fitz (Sebastian Schwarz) auf die Probe gestellt. Denn Fitz hütet offensichtlich ein Geheimnis.

In der letzten Folge mit dem Untertitel "Finale Entscheidung" bekommt der Fall für Ellen Lucas auch eine private Wendung: Sie trifft einen Kollegen wieder, den sie 20 Jahre lang nicht gesehen hatte. Wolfram Truss (Rainer Bock) gewinnt das Vertrauen der Kommissarin. Aber da ist auch noch ihr Therapeut Niklas Roth (Stefan Kurt), mit dem sie eine persönliche Nähe verbindet. Und plötzlich steht die Einzelgängerin irgendwie zwischen zwei Männern. Arbeit und Privatleben kreuzen sich.

Der Fall, den sie zu lösen hat, verlangt ihr und ihrem Team einiges ab. Irgendjemand hat eine Leiche nach Jahren ausgegraben und unter einer Brücke platziert. Warum? Warum jetzt? Wer ist der Tote und wer hat ihn dort abgelegt? Wie sich herausstellt, hatte der Tote wohl einen Anschlag auf den Christkindlesmarkt geplant. Um den Fall aufklären zu können, bräuchte Lucas Zugriff auf Akten beim Landesamt für Verfassungsschutz - doch dort stößt sie auf Widerstand.

Ihr Kollege Fitz verhält sich seltsam und es dauert eine Weile, bis die Kommissarin den Grund herausfindet.

"Helden wie wir" - Darum ging es in der vorletzten Folge

In "Helden wie wir" hat Ellen Lucas ein Geheimnis. Sie sitzt in der U-Bahn und sieht, wie draußen auf dem Bahnsteig zwei junge Männer eine Frau niedertreten. Lucas überlegt kurz. Soll sie die Notbremse ziehen? Dann lässt sie es bleiben. Der Bahnsteig ist schließlich voll von Menschen, die helfen könnten. Wenig später kommt die Nachricht: Frau an Bahnsteig getötet. Ellen Lucas ist schockiert - und schweigt. Sie verrät Fitz nicht, dass sie die Tat beobachtet hat. Sie schämt sich, selbst nichts getan zu haben.

Das Opfer ist Karin Hofer (Franziska Schlattner). Sie hatte sich eingemischt, als in der U-Bahn drei junge Leute in Streit gerieten. Die beiden Männer treten Hofer später am Bahnsteig nieder. Die Freundin des einen Mannes verschwindet. Lucas, Fitz und ihr Team versuchen zu verstehen, weshalb die Situation dermaßen eskalierte. Hofer wird unterdessen als Heldin der Zivilcourage gefeiert. Dann stellt sich heraus, dass das Opfer in einer Lebenskrise steckte.

Mehrere Millionen Zuschauer - Serien-Aus nach 20 Jahren

Aus Sicht von Ulrike Kriener (68) war es nun an der Zeit, die TV-Kommissarin Lucas in den Ruhestand zu schicken. "Ich wollte nie den Satz hören: 'Die ist zu alt, die kann doch keine Waffe mehr halten!'", sagte Kriener im ZDF-Interview. Außerdem habe sie Lust auf Abenteuer und neue Begegnungen. Die Ellen Lucas sei ihr in all den Jahren aber ans Herz gewachsen, so die Münchner Schauspielerin: "Ich mag sie sehr. Sie ist eine kompromisslose, moralische, widerborstige Frau, der es nicht wichtig ist, ob sie gemocht wird oder nicht, und das, finde ich, ist ihre größte Stärke."

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Autor Jeltsch sagte zum Abschied der Kommissarin: "Ellen Lucas zeigte Haltung. Ohne Angst vor den Konsequenzen. Auch wenn eine davon ihre Einsamkeit war." Gemocht zu werden, sei nie der Anspruch der Kommissarin gewesen. "Sie hat sich niemandem angebiedert, auch nicht dem Publikum."

Das Publikum hatte "Kommissarin Lucas" jedenfalls gemocht: Regelmäßig schalteten mehrere Millionen Zuschauer ein.