Talkshow-Legende David Letterman zum Aus von Jimmy Kimmel: "Erbärmlich und lächerlich"
Autor: Teleschau
, Freitag, 19. Sept. 2025
Nach dem Rauswurf von Talkmaster Jimmy Kimmel durch den Sender ABC solidarisieren sich die Kollegen mit dem geschassten Show-Host. Sogar Talk-Legende David Letterman meldete sich aus dem Ruhestand und sprach deutliche Worte. Ebenso wie Ex-Präsident Barack Obama.
Der Rauswurf von Jimmy Kimmel und die Aussetzung seiner Show "Jimmy Kimmel live!" durch den US-Sender ABC löste eine Welle der Solidaritätsbekundungen unter seinen Kollegen aus. Stephen Colbert, Jimmy Fallon und sogar der "Godfather of Late-Night" David Letterman meldeten sich zu Wort.
Letterman (78), seit zehn Jahren im Ruhestand, bezeichnete am Rande des Atlantic Festivals das Vorgehen als "erbärmlich" und sagte weiter: "Es ist lächerlich. Man kann nicht einfach jemanden feuern, nur weil man Angst hat oder versucht, sich bei einer autoritären, kriminellen Regierung im Oval Office einzuschleimen - so funktioniert das einfach nicht."
Zu seiner Zeit habe es das nicht gegeben. Er meinte, er habe während seiner Karriere über sechs verschiedene amtierende Präsidenten Witze gerissen, aber: "Wir wurden nicht ein einziges Mal von irgendeiner Regierungsbehörde unter Druck gesetzt, geschweige denn von der gefürchteten FCC."
Die Federal Communications Commission (FCC) ist die US-Bundesbehörde, welche die zwischenstaatliche und internationale Kommunikation über Funk, Fernsehen, Kabel, Satellit und Leitung in den USA reguliert. Deren Chef Brendan Carr hatten die Äußerungen von Kimmel im Zusammenhang mit der Ermordung des umstrittenen MAGA-Anhängers und Trump-Unterstützers Charlie Kirk nicht gefallen. Er bezeichnete sie in einem Podcast als "konzertierte Aktion, um das amerikanische Volk zu belügen" und drohte dem Sender, dass es "zusätzliche Arbeit für die FCC geben" würde, wenn von ABC keine Maßnahmen gegen Kimmel ergriffen würden. Kurze Zeit später setzte ABC, der zum Disney-Konzern gehört, die Show Kimmels auf unbestimmte Zeit aus.
Stephen Colbert: "Heute sind wir alle Jimmy Kimmel"
Auch Kimmels Kollegen Stephen Colbert und Jimmy Fallon meldeten sich in ihren eigenen Sendungen zu Wort. "Heute Abend sind wir alle Jimmy Kimmel", eröffnete Stephen Colbert die gestrige Ausgabe von "The Late Show" und versicherte Kimmel sein Mitgefühl und seine Unterstützung. "Ich stehe voll und ganz hinter dir und deinen Mitarbeitern."
Colbert stolperte bereits im Juni über seine oft gegen Präsident Donald Trump gerichtete spitze Zunge. Der Sender CBS kündigte an, Colberts Show ab Mai 2026 nicht mehr zu senden. Donald Trump feierte sowohl Colberts als auch Kimmels Aus auf seinem Social-Media-Network Truth Social und schrieb: "Tolle Neuigkeiten für Amerika: Die Jimmy Kimmel Show, die wegen ihrer Quoten angeschlagen war, wurde abgesetzt. Glückwunsch an ABC, dass sie endlich den Mut hatten, das zu tun, was getan werden musste. Kimmel hat null Talent und sogar schlechtere Quoten als Colbert, wenn das überhaupt möglich ist."
Mit Jimmy Fallon meldete sich ein weiterer populärer Talkmaster zu Wort. Zu Beginn seiner "Tonight Show" auf dem Sender NBC stärkte auch er Kimmel den Rücken. "Jimmy Kimmel ist ein netter, lustiger und liebevoller Typ. Und ich hoffe, er kommt zurück." Auch Fallon, wie auch andere ihm kritisch gegenüber stehenden Satiriker, ist Trump ein Dorn im Auge. In seinem Post schrieb er weiter: "Bleiben also Jimmy und Seth, zwei totale Verlierer bei Fake News NBC. Ihre Quoten sind ebenfalls miserabel. Tu es, NBC!!!" Damit zielte er eindeutig auf Jimmy Fallon und Seth Meyers, den Host der Show "Late Night with Seth Meyers", ab.