Politikerin reagiert wütend bei Markus Lanz: "Das ist doch krank"
Autor: teleschau - Natascha Wittmann
Deutschland, Freitag, 16. Mai 2025
Politiker und Experten diskutieren kontrovers über die Zukunft des Schengenraums.
Auch am Dienstagabend, 13. Mai 2025, zeigt sich, dass bei Markus Lanz die Diskussionen immer wieder mächtig Fahrt aufnehmen. Zuletzt flogen in der ZDF-Show die Fetzen, als sich Grünen-Co-Chefin Brantner mit der Aussage "Dicke Backen, breite Beine" in den Attacke-Modus schaltete. Jetzt also der nächste emotionale Ausbruch einer Politikerin.
Worum ging es? Die neue schwarz-rote Regierung macht Ernst in Sachen verschärfte Asyl-Politik: Bundesinnenminister Alexander Dobrindt offenbarte erst vor wenigen Tagen gegenüber dem ZDF: "Wir werden auch die Grenzkontrollen hochfahren. Ich werde diese Weisung gegenüber der Bundespolizei geben und dann auch die Zurückweisung infolgedessen verstärken." Grund genug für Markus Lanz zu fragen: "Wie geht es weiter in der deutschen Migrationspolitik?"
Grenzkontrollen: Das Ende einer großen Illusion?
Eine Frage, die Ex-Bundespolizist Jan Solwyn mit großer Skepsis beantwortete. Er gab zu: "Wir haben diesen europäischen Grenzschutz niemals so hergestellt, wie wir ihn bräuchten, um die europäischen Außengrenzen wirklich zu sichern." Er warnte daher: "Wir stehen an einem Scheidepunkt." Ich glaube, wir brauchen eine Entscheidung: Wollen wir im Schengenraum bleiben? Dann muss die Konsequenz daraus der konsequente Schutz der europäischen Außengrenzen sein. Dann müssen alle Staaten ihre Ressourcen mobilisieren und dahin verlegen."
Jan Solwyn fügte mit ernster Miene hinzu: "Oder wir sagen: Schengen ist gescheitert (...) und wir ziehen nationale Grenzen wieder hoch. Ich glaube, wir sind an diesem Punkt angelangt." Der ZDF-Moderator reagierte sichtlich überrascht und fragte: "Ist das das Ende einer großen Illusion?" Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière erklärte, dass "der Traum vom Schengen" wahrscheinlich ausgeträumt sei: "Aber Schengen (...) komplett aufzugeben, das wäre verheerend."
Dennoch blieb Jan Solwyn bei seiner Meinung und erklärte, dass ein Großteil der Geflüchteten lediglich nach Deutschland komme, "um dann ein besseres Leben zu haben": "Das war die Masse der Fälle!" Der Ex-Bundespolizist warnte: "So kann ein Asylsystem nicht funktionieren und so kann auch eine Gesellschaft nicht funktionieren." Eine Warnung, die Linken-Politikerin Janine Wissler nicht verstehen konnte. Sie hielt dagegen: "Das ist keine Gefahr, das sind Menschen, die auf der Flucht sind!"
Fluchtursachen bekämpfen sei richtig, aber es gibt ein großes Problem
Mit Blick auf den verschärften Migrationskurs der neuen Bundesregierung wetterte Wissler weiter: "Ich bin schon entsetzt darüber, dass man hier mit Ansage auch geltendes Recht bricht. Die Menschenrechte kann man nicht über einen Notstand (...) einfach aufheben. Und man kann natürlich nicht einfach Menschen an der Grenze in ein Nachbarland zurückweisen."
Als Thomas de Maizière kritisch reagierte, fragte die Linken-Politikerin: "Wie wollen Sie denn die Flüchtlinge davon abhalten, dass sie sich in Sicherheit bringen und aus einem Land heraus fliehen?" Der ehemalige Bundesinnenminister zeigte sich unbeeindruckt und hielt dagegen. Die Fluchtursachen zu bekämpfen sei richtig: Aber "solange es Wohlstandsgefälle in der Welt gibt, wird es Flüchtlingsbewegungen geben."