Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) ermittelt nach dem Göttinger Finale mit Florence Kasumba vor anderthalb Jahren wieder alleine fürs LKA Hannover. Ihr neuer Fall, der "Tatort: Letzte Ernte", erzählt von Apfelbauern im Alten Land - und vom Kampf konventioneller Landwirte gegen Biobauern.
                           
          
           
   
          Am Ende sitzen alle Verdächtigen wie bei Agatha Christie am Tatort versammelt. In einer bäuerlichen Scheune folgen sie der genialen Auflösung von Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler). Davor geht es im "Tatort: Letzte Ernte" auch um die Konkurrenz zwischen Biobauern und konventioneller Landwirtschaft.
       
Im Krimi sitzt der Altbauer mit Lymphdrüsenkrebs schweigend im Rollstuhl. Man vermutet den schädlichen Einfluss der Pflanzenschutzmittel als Ursache für die Krankheit: "Parkinson ist als Folgeerkrankung anerkannt, Lymphdrüsenkrebs leider nicht", heißt es an einer Stelle des Films. Korrekt oder eine Räuberpistole? Auch einige Schauspielgesichter kamen einem sehr bekannt vor. Woher kannte man die Bauernfamilie Feldhusen? Und dauert es jetzt wieder anderthalb Jahre, bis Charlotte Lindholm aka Maria Furtwängler zurückkehrt?
Worum ging es?
  Im Alten Land bei Hamburg, dem bekannten deutschen Apfelanbaugebiet, wurde ein rumänischer Landarbeiter von einer Erntemaschine geköpft. Der zunächst von Dorfpolizist Olaf Gehrke (Ole Fischer) zum Unfall erklärte Vorfall fand in einer Scheune der Familie Feldhusen statt. Marlies Feldhusen (Lina Wendel) betreibt den Bioapfel-Hof mit Sohn Sven (Henning Flüsloh) und dessen Ehefrau Frauke (Ronja Herberich).
Seltsam am Tod des Landarbeiters war nicht nur, dass der Kopf ausgerechnet im falschesten aller Momente unter dem schweren Beil einer Landmaschine weilte. Dazu kam: Jenes abgetrennte Haupt des Opfers war vom Tatort verschwunden. Die Theorie von Polizist Gehrke lautete: Ein Fuchs hat sich den Kopf geholt. In der Scheune fanden sich Fußspuren des Tieres. Eine Theorie, die der vom LKA Hannover geschickten Ermittlerin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) eher spanisch denn norddeutsch vorkam ...
Worum ging es wirklich?
  Nach fünf Jahren mit dem Duo Florence Kasumba und Maria Furtwängler in Göttingen, bei dem sich nie eine echte Chemie zwischen den beiden Frauen einstellte, ist der NDR zum alten Konzept der Soloermittlerin Lindholm zurückgekehrt. Vom LKA Hannover wird sie für jeden neuen Fall in die Weiten des norddeutschen Flächenlandes geschickt.
Tatsächlich erinnert der "Tatort: Letzte Ernte" (Buch: Benedikt Röskau, Stefan Dähnert, Johannes Naber) in vielen Punkten an "Tatort: Lastrumer Mischung", den allerersten Fall von Charlotte Lindholm aus dem Jahr 2002. Damals, vor 23 Jahren, wurde eine scharfsinnig selbstbewusste - und damals junge - Kommissarin aufs Land geschickt, um dort zu ermitteln. Dabei traf sie auf eine dörfliche Gemeinschaft, die es zu entschlüsseln galt. Zu dieser Idee kehrt Lindholms 32. Fall nun zurück. "Letzte Ernte" ist nicht nur in Sachen Kriminalfall und klassische Erzählform, sondern auch innerhalb der Lindholm-Historie ein echter Retro-Krimi.
Ist konventionelle Landwirtschaft krebserregend?
  Altbauer Feldhusen leidet unter Lymphdrüsenkrebs. Man vermutet den schädlichen Einfluss der Pflanzenschutzmittel als Ursache für die Krankheit. Die Feldhusens haben erst vor fünf Jahren auf Bio umgestellt. "Parkinson ist als Folgeerkrankung anerkannt, Lymphdrüsenkrebs leider nicht", heißt es an einer Stelle im Film. Tatsächlich bestätigte der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) beim Bundesarbeitsministerium nach Auswertung zahlreicher Studien, dass ein häufiger Kontakt mit Pestiziden das Risiko, an Parkinson zu erkranken, etwa verdoppelt.