Lanz stichelt gegen CDU-Spitzenkandidat: "Hat ganz viel mit Glaubwürdigkeitsverlust zu tun"
Autor: teleschau - Natascha Wittmann
, Mittwoch, 05. November 2025
Die kommende Landtagswahl in Sachsen-Anhalt könnte für ganz Deutschland richtungsweisend sein. Bei "Markus Lanz" geriet der CDU-Spitzenkandidat jedoch mit dem ZDF-Moderator aneinander, als es um eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD oder der Linkspartei ging.
Am 6. September 2026 finden in Sachsen-Anhalt die Landtagswahlen statt. Und schon jetzt ist klar: Die CDU steht unter enormem Druck. CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze, der den Platz von Reiner Haseloff einnimmt, wird rund ein Jahr vor der Schicksalswahl mit besorgniserregenden Umfrageergebnissen konfrontiert. Demnach liegt die AfD aktuell bei fast 40 Prozent, die CDU deutlich dahinter. Grund genug für Markus Lanz, am Dienstagabend in seiner Sendung zu fragen: "Vor welcher Zerreißprobe steht die CDU?"
Bereits in den vergangenen Monaten machte die CDU immer wieder deutlich, dass keine Zusammenarbeit mit der AfD möglich sei. Auch bei "Markus Lanz" wiederholte Schulze: "Neben mir als Ministerpräsident wird es keinen Minister geben von AfD und keine Ministerin der Linkspartei. Das wird's nicht geben."
Der ZDF-Moderator hakte interessiert nach: "Sie schließen das beides aus?" Schulze nickte: "Das ist für mich ausgeschlossen." Journalistin Anne Hähnig sah dies offenbar anders. Sie konterte skeptisch: "Wenn es um die Linke geht, ist viel Unehrlichkeit - rhetorisch jedenfalls - im Spiel." Laut Hähnig werde mit der Linken nämlich "längst zusammengearbeitet". Schulze wollte sich dazu nicht näher äußern. Er sagte dagegen schlicht: "Wir möchten nicht, dass die AfD bei uns regiert. Das darf auch nicht passieren."
Lanz zeigte sich unbeeindruckt. Er hakte nach: "Würden Sie mit der Linkspartei dann sprechen und sagen, notfalls tolerieren wir das?" Schulze lieferte erneut keine klare Antwort. Er wiegelte stattdessen ab: "Die Antwort werden Sie heute nicht bekommen können, weil wir nicht wissen, wie das Wahlergebnis ausgeht." Lanz hielt jedoch prompt dagegen und stellte klar: "Muss man Wählern nicht irgendwann mal sagen, das kommt im Zweifel auf euch zu?"
Markus Lanz wettert in Richtung Sven Schulze: "Also Sie wollen die Antwort nicht geben?"
Mit Blick auf den wachsenden Erfolg der AfD sagte Lanz sorgenvoll: "Das, worüber wir die ganze Zeit sprechen, hat doch ganz viel mit Glaubwürdigkeitsverlust zu tun." Statt Klartext zu reden, blieb Sven Schulze jedoch schwammig und erklärte: "Ich weiß nicht, kommen fünf Parteien rein (...) oder kommen nur drei Parteien rein. (...) Und danach richten sich am Ende auch die Mehrheitsverhältnisse im Landtag."
Eine Aussage, die den ZDF-Moderator wütend machte: "Also Sie wollen die Antwort nicht geben?" Der CDU-Spitzenkandidat geriet plötzlich ins Schwimmen: "Nein, ich kann sie nicht geben." Lanz konterte: "Doch, doch. Sie können eine klare Antwort auf die Frage geben: 'Lasse ich mich im Zweifel von der Linkspartei tolerieren?'" Schulze stichelte zurück: "Dann setzen Sie aber voraus, dass keine andere Variante möglich ist."
Lanz wollte dies nicht unkommentiert lassen. Er fragte fassungslos: "Finden Sie nicht, dass Wähler einen Anspruch darauf haben, eine klare Antwort zu kriegen?" Der CDU-Mann blieb jedoch ruhig und sagte ernst: "Die klarstmögliche Antwort, die ich heute hier geben kann, (...) ist die, dass es keine AfD und keine Linkspartei am Kabinettstisch geben wird." Er wetterte weiter: "Ich lasse nicht Sachsen-Anhalt zu einem Experimentierland der AfD (...) verkommen."